Ikone der DDR und Person der Stadtgeschichte
Was man in Mühlhausen denkt
- Müntzer-Denkmal am Frauentor in Mühlhausen/Thüringen. Das weltweit erste freistehende Denkmal für den radikalen Reformator schuf der renommierte Bildhauer Will Lammert in den Jahren 1956 und 1957 aus lokalem Travertinstein.
- Foto: epd-bild / Norbert Neetz
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Mühlhausen in Thüringen ist eng mit Thomas Müntzer verbunden. Über die Ablehnung und die Verehrung des Sozialrevolutionärs sprach Timo Lechner mit Helge Wittmann, Leiter des Mühlhausener Stadtarchivs.
Herr Wittmann, Thomas Müntzer als „große Persönlichkeit der Stadt“ – wie wird er in Mühlhausen wahrgenommen?
Helge Wittmann: Eine solch große Persönlichkeit war er hier nicht immer. Nach der Niederlage der Bauern 1525 kam eine sehr lange Phase, während der er als Störer des Stadtfriedens und fehlgeleiteter evangelischer Theologe sowie Luther-Gegner ein ganz schlechtes Image hatte, wenn er überhaupt bekannt war in breiteren Kreisen. Das ändert sich erst im 19. Jahrhundert mit einem wachsenden Geschichtsinteresse und einer Professionalisierung der Stadtgeschichte.
Autor:Online-Redaktion |
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