Andreashof Erfurt: Für Schnelltests fehlt Personal
Jetzt schon am Limit

Foto: pixabay/kiwi

von Andrea Terstappen 

Der Teil-Lockdown geht weiter. Was heißt das für die Altenheime? Christiane Gleiser-Schmidt leitet in Erfurt das „Seniorenzentrum Andreashof“ der Diakonie. Es gibt dort ein ausgefeiltes Hygiene- und Besuchskonzept, die aktuelle Regelung: „Wir haben Besuchszeiten früh und nachmittags, und es sollten wenn möglich immer zwei Angehörige nur kommen, die auch in den nächsten Tagen immer die gleichen sind.“ Bisher ist der evangelische Andreashof in Erfurt gut durch die Pandemie gekommen. Von 94 Bewohnern und rund 80 Beschäftigten hat sich niemand infiziert. Nur für kurze Zeit, im März, war das Altenheim für Besucher ganz dicht. „Aber Pfarrern oder in Krisensituationen, da haben wir immer versucht Besuche zu ermöglichen, etwa Sterbesituationen. Es sind immer Angehörige hineingekommen, es ist hier keiner alleine gestorben.“
Im Frühjahr gab es nicht genug Schutzausrüstung. Masken mussten in Selbsthilfe genäht werden. Jetzt gibt es hochwertige FFP2-Masken, aber sie sind teuer, sagt Heimleiterin Gleiser-Schmidt. Es gebe enorme Kostenzuwächse bei allen Schutzausrüstungen. Mitarbeitende tragen jetzt bei körpernahen Tätigkeiten FFP2-Masken und auch Besucher sollen diese effizienten Masken benutzen. Im Ernstfall könne künftig Schutzausrüstung von einem Zentrallager der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein sofort geordert werden. Sie ist Trägerin des Andreashofs in Erfurt.
Trotz gutem Hygienekonzept, mulmig ist natürlich manchen bei den hohen Infektionszahlen. „Eigentlich ist die Stimmung gut. Die Bewohner fühlen sich recht sicher und auch in der Mitarbeiterschaft ist von Angst wenig zu merken“. Natürlich hätten alle Befürchtungen und wünschten sich, dass Corona den Andreashof verschont und „dass es uns nicht so geht wie anderen Heimen.“
Die Antigen-Schnelltests sollen Besuche sicherer machen. Bei Gästen von 94 Bewohnern sei das zeitraubende Prozedere aber nicht nebenher zu stemmen, sagt Christiane Gleiser-Schmidt. „Dafür ist wirklich das Personal nicht da. Wir sind ja jetzt schon am Limit und versuchen möglichst alles in die Betreuung und Pflege zu geben an Zeit. Jetzt noch solche Zusatzarbeiten zu erfüllen, das wäre ganz schwierig für uns“. Vom Land erwartet Altenheimleiterin Gleiser-Schmidt eine durchdachte und praktikable Teststrategie. Wen testet man wie, wie oft und wo? „Außerdem sind die Tests wohl von der Qualität auch sehr unterschiedlich. Also bis jetzt werden die Tests bei uns noch nicht angewandt“.

Autor:

Online-Redaktion

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