Brotbackkirche
Geduld, Demut und Begeisterung

Foto: pixabay/Intuitivmedia
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Ein Tag in der Brotbackkirche ist ein Erlebnis. Vor kurzem wurde dort Osterbrot gebacken. Nun kommt Muttertagsbrot in den Ofen. Pfarrerin und Bäckermeisterin Sandy Groh weiß, worauf es dabei ankommt.

Von Thorsten Keßler

Samstagvormittag platzt die Küche im Umweltzentrum Ronney aus allen Nähten. Fünf Frauen und drei Männer sind zum Brotbackseminar mit Pfarrerin und Bäckermeisterin Sandy Groh gekommen. Kurz vor dem Osterfest stehen Osterbrote auf dem Programm. Weizenmehl und Zucker hat Sandy Groh am Abend vorher abgewogen. Die Tüten stehen auf dem Arbeitstisch in der Mitte der Küche. Der Teig ist Handarbeit. Die Seminarteilnehmer lassen die Zutaten in die Schüsseln rieseln, Wasser dazu, Sandy Groh erklärt weiter: „Ob Butter oder Margarine, ist ihnen überlassen, Fett im Teig sorgt für Stabilität. Eine Hand hält die Schüssel, die andere Hand knetet.“

Für ein Osterbrot fehlen aber noch ein paar Zutaten: Die in Milch eingeweichten Mandeln, Rosinen, Zitronat und Orangeat, Körner und Saaten. Alles hat Sandy Groh vorbereitet. „Wenigstens drei Stunden sollten die Zutaten einweichen, damit die Körner die Feuchtigkeit aufgesogen haben und nachher nicht dem Teig das Wasser klauen.“

Und dann heißt es: Kräftig kneten und geduldig sein. „Geduld ist eine Tugend, die ich beim Brotbacken gelernt habe“, erzählt Sandy Groh, während die Brote Form annehmen. Sie ist Pfarrerin, hat in Backstuben und Klosterbäckereien Erfahrungen gesammelt, dann die Gesellenprüfung abgelegt und ist inzwischen Bäckermeisterin. Mit der von ihr gegründeten Brotbackkirche gibt sie Brotbackseminare in Kirchengemeinden oder im Umweltzentrum Ronney und bäckt mit Kindern regelmäßig in Schulen und Kindergärten.

In der Küche ist man inzwischen zum „Du“ übergegangen. Sandy Groh gibt weiter Tipps: „Hast du das gemerkt, Manfred? Anfangs ist der feuchte Teig nervig, aber mit Geduld wird er schön. Den würde ich so lassen.“ Nachdem die Teige durchgeknetet und zu Broten geformt sind, landen sie auf dem Backblech. Ein Namensschild unter das Brot, ein Kreuz eingeritzt – und ab in den heißen Ofen.

Auch Demut gehöre zum Backen dazu, sagt Sandy Groh, „denn wenn der Teig im Ofen ist, muss man loslassen, kann nur noch warten und nichts mehr tun.“ Während die Brote im Ofen vor sich hin backen, bereiten die Teilnehmer ein herzhaftes Brot mit Kräutern und Pesto vor.

Schon bald duftet die Küche im Umweltzentrum Ronney nach frischem Brot, der Backofen wird geleert, und die herzhaften Brote werden in den Ofen geschoben. Die Ergebnisse lassen sich sehen, die Hobbybäckerinnen und -bäcker – egal ob Neuling oder erfahren – sind mit neuem Wissen ausgestattet und um eine Erfahrung reicher, so wie Gudrun Dettke: „Ich weiß, was drin ist. Ich weiß, wieviel Arbeit es ist und auch, wie viel Spaß es macht.“
Reiner und seine Frau holen sich beim Brotbackseminar neue Inspirationen. Schon seit fünf Jahren backen die beiden ihre Brote selbst. Jedes ausprobierte Rezept haben sie für sich bewertet. Manche Brote sind Dauerbrenner geworden, andere haben weniger überzeugt. Der Weg und natürlich das Ergebnis tragen für Reiner gleichermaßen zur Backbegeisterung bei: „Mehl und Wasser mit Salz, Hefe oder Sauerteig vermischen, kneten, backen und schließlich ein selbstgemachtes Lebensmittel aus dem Ofen holen. Wenn wir das Brot anschneiden und die Küche nach frischem Brot duftet“, kurzes Innehalten, „Das ist die Begeisterung!“
Beim nächsten Brotbackseminar mit Sandy Groh im Umweltzentrum Ronney stehen am Samstag, dem 10. Mai, Muttertagsbrote auf dem Rezeptzettel.

sandysbrotbackschule.de

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Kräftig kneten heißt die Devise. Die eine Hand hält die Schüssel, die andere bereitet den Teig. | Foto: Thorsten Keßler
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