KZ-Gedenkstätte
Buchenwald wehrt sich gegen Beschimpfungen

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Weimar (kna) Die Gedenkstätte Buchenwald sieht sich nach eigenen Angaben derzeit verstärkten Anfeindungen ausgesetzt, nachdem eine interne Handreichung in den Sozialen Medien veröffentlicht wurde. "Sie wurde von sogenannten Palästina-solidarischen Accounts geteilt und in den Kommentaren werden wir wüst beschimpft - als Genozidleugner, die neuen Nazis, Agenten des Mossad", berichtete Gedenkstätten-Direktor Jens-Christian Wagner. Auch per Mail seien Beschimpfungen und teils Gewaltandrohungen eingegangen. "Wir haben allerdings auch solidarische Reaktionen bekommen - das hält sich die Waage."
Wagner erläuterte, besagte Handreichung sei eine Hilfe für die Mitarbeitenden der Bildungsabteilung und der Security, um rechtsextreme und antisemitisch konnotierte Codes bei Besucherinnen und Besuchern der Gedenkstätte zu erkennen, die gegebenenfalls gegen die Hausordnung verstoßen. "Das Papier ist kein politisches Statement, keine Positionierung zum Nahost-Konflikt", betonte Wagner. Die Passagen zum israelfeindlichen Antisemitismus machten auch nur einen kleinen Teil des Textes aus.
Er räumte indes ein, dass einige Formulierungen im Text überarbeitet werden müssten: "Statt 'umstrittene Gebiete' sollte es richtiger heißen: 'besetzte' Gebiete'." Wagner erklärte: "Selbstverständlich ist Kritik an der Politik der aktuellen israelischen Regierung nicht nur legitim, sondern nötig." Zugleich konstatierte er: "Wir haben beim Nahost-Thema derzeit eine völlig vergiftete Diskussion, da ist gar keine sachliche Debatte mehr möglich."
Autor:Online-Redaktion |
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