Radiogottesdienst
Abendmahl zum Hören und Mitfeiern

Das markante Türmchen weist den Weg in die Magdeburger Wallonerkirche St. Augustini, in der einst auch Luther predigte. | Foto: Renate Wähnelt
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  • Das markante Türmchen weist den Weg in die Magdeburger Wallonerkirche St. Augustini, in der einst auch Luther predigte.
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Manche nennen ihn den traurigsten Sonntag des Kirchenjahres“, sagt Pfarrer Conrad Krannich ein bisschen verschmitzt und erklärt: „Jesus ist schon aufgefahren, und der Heilige Geist ist noch nicht angekommen.“ Aber trotzdem sei Gott gegenwärtig!

Von Renate Wähnelt

Diese Präsenz möchte der Pfarrer der Reformierten Gemeinde Magdeburg am 29. Mai nicht nur den Gottesdienstbesuchern der eigenen Gemeinde erlebbar machen, sondern auch den vielen Zuhörern beim Radiogottesdienst auf MDR-Kultur. „Wir sind mit 123 Gliedern eine sehr kleine Gemeinde, für die es eine besondere Ehre und Freude ist, den Radiogottesdienst auszurichten, weil sich dabei so viele Menschen verbinden“, sagt er.

Dabei ist die gastgebende Gemeinde nicht allein. So wird der Gottesdienst aus dem Hohen Chor der Wallonerkirche St. Augustini, die der Reformierten Gemeinde gehört, übertragen. Den Hohen Chor aber nutzt gewöhnlich die benachbarte evangelische Altstadtgemeinde für ihre Gottesdienste. Hier steht die besser klingende Orgel, die eigens für den Radiogottesdienst nochmal gestimmt wurde, begründet Conrad Krannich ganz pragmatisch. Spielen wird sie Gerhard Noetzel, der Kantor der Reformierten Domgemeinde Halle und Dozent an der Kirchenmusik-Hochschule Halle, unterstützt von dem Cellisten Fermin Villanueva. Und für den Gesang kommen Gemeindeglieder weiterer Reformierter Gemeinden nach Magdeburg, die die in Pandemiezeiten wegen des Verbots des Gemeindegesangs entstandene Magdeburger Schola verstärken. Sie werden – schließlich ist Heinrich-Schütz-Jahr – aus dem Beckerschen Psalter singen, kündigt Conrad Krannich an. Auch um einen schönen Gemeindegesang übertragen zu können, bittet er Gottesdienstbesucher, bereits um 9 Uhr Platz zu nehmen, da sich unter Anleitung des Kantors eingesungen wird.

Pfarrer Krannich ist die besondere Nähe bewusst, die Hörende am Radio haben, und zugleich die Distanz, weil sie den Gottesdienst nicht sehen. Trotzdem feiert er am 29. Mai mit der Gemeinde in der Wallonerkirche und am Radio einen Abendmahlsgottesdienst. Abendmahl zu feiern, sei an diesem Sonntag in der Gemeinde „dran“ gewesen. Außerdem ficht die Situation in der Welt den Einzelnen in seinem Glauben wohl auch an, doch durch das Abendmahl gelinge es, an der Verheißung festzuhalten, unterstreicht der Pfarrer die Bedeutung. „Damit auch wirklich alle Abendmahl mitfeiern, müssen wir es mehrmals ankündigen und auffordern, alles bereitzulegen. Reformierte feiern mit Brot und Wein oder Saft. Ich werde unterstreichen, dass wir das gemeinsame Mahl ernst meinen, spreche die Einsetzungsworte und wir beten alle gemeinsam, und es gilt auch am Radio: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ So sehr sich die Reformierte Gemeinde Magdeburg als Gastgeber für den Radiogottesdienst und auch ganz praktisch für die Techniker vom Rundfunk fühlt, die bereits am Tag zuvor zum Aufbauen kommen, „sind wir uns doch stets bewusst: Nicht wir laden zum Abendmahl ein, der Herr selbst ist es“, sagt Pfarrer Krannich.

Gottesdienst auf MDR-Kultur: 29. Mai, 10 Uhr; Besucher sollen bis 9 Uhr Platz nehmen. Tipp

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