Magdala: Amtseinführung & Gartenzwerge-Ausstellung
34 rote Zipfelmützen

Auf Augenhöhe: Pfarrerin Jeanette Lorenz-Büttner in der Gartenzwerge-Ausstellung im Pfarrgarten in Magdala. | Foto: Beatrix Heinrichs
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Es ist ein grauer, wolkenverahngener Sonntag mit Wind und Regen und noch mehr Wind. Doch von einem Ort geht ein ganz besonderes Leuchten aus: Im Pfarrgarten in Magdala im Kirchenkreis Jena strahlen 34 Zipfelmützenträger um die Wette, große und kleine, neue und fast schon historische, Zwerge aus Ton oder Plastik. 

Von Beatrix Heinrichs

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Ausstellung hatte Pfarrerin Jeanette Lorenz-Büttner. Nach dreijährigem Entsendungsdienst ist sie am Sonntag in der Johanniskirche in Magdala von Superintendent Sebastian Neuß als Pfarrerin auf Lebenszeit berufen worden. Im Anschluss an den Gottesdienst ist die Gemeinde zur Eröffnung der Gartenzwerge-Ausstellung in den benachbarten Pfarrgarten eingeladen. 
 
Viele Magdalaer hatten in den letzten Wochen die Hüter ihrer Vorgärten als Leihgabe vorbeigebracht. Im Gemeindebrief hatte Jeanette Lorenz-Büttner dazu eingeladen. "Der Pfarrgarten ist ja kein privater Raum. Er steht allen offen", so die Pfarrerin. Die Ausstellung sei eine gute Gelegenheit, um das wahrzunehmen.

Neue Wege zum Gemeindeaufbau

Lorenz-Büttner ist bekannt für ihren Einfallsreichtum, wenn es um neue Wege zum Gemeindeaufbau geht. So fuhr sie schon mit ihrer "Kofferraumkirche" von Ort zu Ort, hat an Bushaltestellen oder am Dorfplatz das Gespräch gesucht und kleine Andachten angeboten. "Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt, entdecke etwas und schon kommt mir eine neue Idee. Da bin ich wahrscheinlich wenig pastoral", sagt die Pfarrerin. Wenn mal ein Konzept nicht funktioniert, ein Ansatz sich nicht weiter entwickeln lässt, empfinde sie das nicht als entmutigend. "Ich sehe das spielerisch und nehme das auch nicht persönlich."

Vom Kindergarten zur Kirche

Die Freude am Ausprobieren, das Kreative habe sie aus ihrem ersten Beruf "geerbt", so Lorenz-Büttner, die gelernte Erzieherin ist und eine Ausbildung in Theaterpädagogik absolvierte, bevor sie zur Theologie kam. Doch die Kirche noch einmal gegen den Kindergarten tauschen wollen, würde sie nicht. "Ich liebe das Landpfarramt", bekennt sie mit einem Lächeln. "Hier kann ich nah bei den Menschen sein. Jeder sagt hier, was er denkt, was man sich wünscht und auch, was nicht." Und, ergänzt sie, manchmal lasse der ein oder andere auch schon mal eine Packung Eier auf der Treppe. "Diese Sorge füreinander, das ist doch wunderbar", sagt sie, als ein Auto die Einfahrt zum Pfarrhaus hinaufkommt. Bärbel Witte, die "Seele der Gemeinde", wie Lorenz-Büttner sie nennt, kommt mit einer großen Tüte unter dem Arm, aus der ein paar rote Zipfel herausschauen. "Mit schönen Grüßen von meinem Vater", ruft sie schon von Weitem. Schnell sind die "Neuen" ins Ensemble integriert.

Ein Bild, eine Botschaft

"Jetzt gibt das doch ein Bild", meint Lorenz-Büttner. Jeder in seiner Einzigartigkeit habe seinen Platz hier auf der Schneeglöckchenwiese. Friedlich beieinander stehen die Zwerge im Magdalaer Pfarrgarten - ein Bild, eine Botschaft, die ankommt.  

Zu sehen ist die Gartenzwerge-Ausstellung im Pfarrgarten Magdala noch bis Ostern.

Autor:

Beatrix Heinrichs

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