Wort zur Woche
Schlüsselerlebnis: Was mich tröstet und mir Mut macht

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Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1, Vers 18


Hast du den Schlüssel dabei?“ Die Frage lässt mich in meine Tasche greifen. Ja. Da ist er. Es ist schon sehr peinlich, wenn die Haustür zufällt und ich erst danach bemerke, dass der Schlüssel in der Wohnung liegt.

Von Matthias Keilholz

Wer den Schlüssel hat, öffnet Türen, regiert über den Schrank mit den Süßigkeiten genauso wie über das Schließfach in der Bank, in dem wertvolle Juwelen sind. Wer den Schlüssel hat, lässt Touristen in die Kirche hinein oder Gefangene aus dem Gefängnis heraus.

Was, wenn der Tod ein Gefängnis wäre? Kann ein Mensch dort wieder herauskommen? Hat jemand den Schlüssel dafür? „Tot ist tot“, sagt man. Aus diesem Gefängnis kommt doch niemand wieder heraus. Als Jesus gestorben war, wurde sein Leichnam in einer Felsenhöhle beerdigt, verschlossen mit einem großen Stein. Die Jünger Jesu glaubten nicht, dass er wieder dort herauskommen könnte. Obwohl sie manches mit Jesus erlebt hatten – sogar Tote hatte er zum Leben erweckt –, war all ihre Hoffnung zerschlagen. Tot ist tot. Gilt auch für Jesus. Nun wollten ihm einige Frauen den letzten Liebesdienst erweisen – ihn mit kostbaren Ölen salben (Lukas 24,1).

Als sie am Ostermorgen zum Grab kommen, ist es offen. Der Leichnam Jesu ist nicht da. Das Unglaubliche muss ihnen ein Engel erklären, und es dauert noch eine Weile, bis es in ihre Herzen einsinkt. Dann aber bricht die Freude durch: Jesus lebt! Er hat dem Gefängniswärter den Schlüssel aus der Hand gerissen. Das tröstet mich. Ich werde leben, denn Jesus holt mich heraus aus dem Tod. Ich glaube es, auch wenn ich dieses Ereignis erst in Gottes Zukunft sehen werde. Doch diese Wahrheit gibt mir Mut für heute, denn sie gilt auch für die Gefängnisse, in die ich hier oft hineingezogen werde: erschreckende Nachrichten aus aller Welt, Friedlosigkeit, Zukunftsängste, die mich fesseln wollen. Aber auch das hält mich nicht fest, weil Jesus die Tür ins Leben öffnet. „Hast du den Schlüssel dabei?“ Jesus hat ihn!

Der Autor ist Pfarrer in Wittenberg.  

Pfarrer Matthias Keilholz | Foto: M. Keilholz
Autor:

Online-Redaktion

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