Buchtipp
Immobilien in der himmlischen Stadt

Otto von Bismarck hat einmal gesagt: „Wenn mit diesem Leben alles aus wäre, dann verlohnte es sich nicht, abends die Strümpfe aus- und sie morgens wieder anzuziehen.“

Von Werner Thiede

Wenn aber mit dem Tod keineswegs alles aus ist, kommt es dann nicht sehr darauf an, sich auf die Ewigkeit vorzubereiten?

Gewiss, ob es überhaupt nach dem Tod weitergeht, ist nicht bewiesen oder erwiesen. Aber: Ist es nicht auffällig, dass in ungefähr allen Kulturen der Menschheit zu allen Zeiten die eine oder andere Form von Jenseitsglauben anzutreffen war und ist? Sollte sich in diesem Befund nicht eine universale Ahnung aussprechen?

Es ist also ein Zeichen von Weisheit, sich ernsthaft und rechtzeitig mit der Frage der Vorsorge nicht nur fürs Alter, sondern für die Ewigkeit zu befassen. Religionen geben hier Antworten. Als Pfarrer und Theologieprofessor bin ich über die Möglichkeit religionswissenschaftlicher Vergleiche dankbar. Mein klares Fazit lautet: Es gibt keine schönere und größere Hoffnung auf der Welt als die des biblisch begründeten Glaubens. Keine andere Perspektive ist so von Wahrheit und Liebe gleichermaßen getragen, von Zuversicht und Weite geprägt wie die, die sich im Kontext des Vertrauens auf Jesus Christus eröffnet.

Die Suche nach wahrer Geborgenheit, nach endgültiger Heimat und innerer wie äußerer Absi­cherung stößt im Neuen Testament auf hilfreiche Antworten. Im Kern lässt sich sagen: Die bleibende Heimat ist die personale Beziehung zum Herrn der Ewigkeit selbst. Jesus sagt verbindlich zu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben“ (Johannes 11, Verse 25-26). Und er versichert, in seines Vaters Haus seien viele Wohnungen: „Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14, Verse 2-3).

Bei Gott selbst Wohnung zu suchen, ist weise und echte Vorsorge. Nicht von ungefähr begegnet uns deshalb im Neuen Testament die Rede vom himmlischen Jerusalem. So betont der Hebräerbrief: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13, Vers 14).

Beim Apostel Paulus heißt es bildlich: „Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel“ (2. Korinther 5, Vers 1). Es wäre einigermaßen naiv, wollte man sich die himmlische Zukunft anschaulich ausmalen; denn noch leben wir nicht im Modus des Schauens, sondern des Glaubens.

Die wahre, ewige Heimat, auf die es ankommt, erstreben Christenmenschen nicht, weil sie auf äußere Herrlichkeit aus sind, sondern weil sie in der unverbrüchlichen Liebe zu Christus leben; er sind ist in Person „der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1. Johannes 5, Vers 20). 

Thiede, Werner: Himmlisch wohnen. Auferweckt zu neuem Leben, Evangelische Verlagsanstalt, 72 S., ISBN 978-3-374-07419-8, 12,00 Euro

Autor:

Online-Redaktion

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