Predigttext zum Sonntag
Ein Herz und eine Seele

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„Auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam."
Apostelgeschichte 4, Vers 32

Ist das nicht eine wunderbare Vorstellung? Ein Herz und eine Seele sein, und allen gehört alles. Immer wieder haben Menschen diesen Idealzustand beschworen. In der Urchristenheit hat es wohl zumindest zeitweise funktioniert.

Die Geschichte der Menschheit zeigt eher das Gegenteil. Einer stand gegen den anderen in oft unversöhnlicher Feindschaft. Der eine gönnte dem anderen seinen Besitz nicht. Neid, Missgunst und Hass haben die Menschheit im Griff gehabt und sie tun es noch immer. Immer wieder traten Menschen auf, die etwas ändern wollten. Es waren Christen, Idealisten, Kommunisten, viele wohlmeinende Menschen, die die Welt, die Gesellschaft oder zumindest den Einzelnen ändern wollten. In Ansätzen ist es zeitweise gelungen, aber meistens ist die erhoffte Veränderung gescheitert.

Wie schön wäre es, wenn man heute von den Gemeinden Jesu Christi sagen könnte: „Ein Herz und eine Seele!“ Wir wären es gerne. Wie schön wäre es, wenn man bei uns Christen diese Liebe spüren würde, durch unsere Hände, die geben, helfen und teilen! Wie schön wäre es, wenn die Schwachen nicht missachtet werden, die Kranken nicht sich selbst überlassen, die Sterbenden nicht als hoffnungslose Fälle angesehen werden. Wie schön wäre es, wenn die Witwen und Waisen nicht um ihr Recht betteln müssten, wenn den Flüchtlingen und Entwurzelten Heimat gegeben würde.

Was für ein Bild von Gemeinde zeichnet hier die Apostelgeschichte? Es ist eine Gemeinde, die vom Heiligen Geist getrieben wird. Durch den Heiligen Geist sehen die Gläubigen alles mit neuen Augen: sich selbst, ihre Mitmenschen, die Zukunft, die Gott ihnen eröffnet hat. Durch das Wirken des Heiligen Geistes spüren sie, dass sie durch ihr Helfen und Opfern keinen Schaden nehmen und es nicht weniger in ihren Händen wird. Sie nehmen sogar zu und gewinnen viel Gegenliebe der Beschenkten. Sie schöpfen Freude für den eigenen Alltag und werden innerlich reicher.

Vielleicht könnten wir an dieser Stelle mit einem Liedvers von Paul Gerhardt beten: „Lass mich mit Freuden ohn alles Neiden sehen den Segen, den du wirst legen in meines Bruders und Nähesten Haus. Geiziges Brennen, unchristliches Rennen nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde von meinem Herzen und wirf es hinaus.“

Lothar Scholz, Kreisoberpfarrer in Köthen

Lothar Scholz, Kreisoberpfarrer in Köthen | Foto: Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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