Wort zur Woche
Der Grund der Hoffnung

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Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
Johannes 3, Verse 14 b und 15

Ewiges Leben – hätten wir für die Erfüllung dieses Versprechens einen Beweis, hätte der Glaube derzeit Hochkonjunktur. Verkündigung des Evangeliums ist aber keine Anlageberatung. Sonst hieße es: „Glaubt, damit ihr alle das ewige Leben habt!“ Um ehrlich zu sein: Es würde den Pfarrdienst deutlich vereinfachen.
Doch der Glaube bleibt Gnadengabe. Wir können nicht mit ewigem Leben handeln. Und so hart die Einsicht auch ist: Glaube ist kein Schutzschirm gegen Vergänglichkeit. Wer Zeit sucht, dem bleibt die Ewigkeit verborgen.
Erhöhung – das klingt vielversprechend, nach Ruhm, nach Macht. Aber der Weg des Menschensohns führt ans Kreuz. Er wird zur Inkarnation von Ohnmacht und Schwäche. In seinen Leiden und Ängsten wird Jesus unser Bruder. Das Kreuz wird zum Symbol der Hoffnung. Weil er den Tod, der Sünde Sold, auf sich nimmt, ist die Auferstehung kein Lohn für Übermenschen, sondern der Grund der Hoffnung für alle, die glauben, gerade dann, wenn ihre Kraft am Ende ist. Inmitten von Pest, Typhus und Krieg entstand in Paris die Darstellung vom Totentanz und sie verbreitete sich durch Europa. Eine Botschaft: Keine Macht dieser Welt kann hier schützen. Vor dem Sensenmann sind sie alle gleich, die Frommen und die Sünder, die Armen und die Mächtigen. Auch die Grenze von Lebenden und Toten fällt. Zeit spielt keine Rolle bei den letzten Dingen.
Sie haben das ewige Leben – Jesus spricht nicht von einem Gewinn, den die Glaubenden in der Zukunft erhalten werden. Die in Christus leben, können in der Welt sein, stets der eigenen Vergänglichkeit bewusst. Im Leben und im Tod ist ihnen der Horizont der Ewigkeit eröffnet.
Die kommende Woche wird von dem gezeichnet sein, was nicht sein kann. Wir haben zu lernen, Ohnmacht zu ertragen, Tag für Tag. Der Blick zum Kreuz stärke unsere Hoffnung auf den, der kommt, alle Welt zu erlösen.

Albrecht Lindemann, Pfarrer in Zerbst

Albrecht Lindemann, Pfarrer in Zerbst | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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