Wort zur Woche
An der richtigen Adresse

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Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.
Jeremia 17, Vers 14

Mein Schreibtisch ist voll! Tests, die kontrolliert werden, Vorbereitungen für die kommende Woche, Anträge für Förderungen, Erntedankgottesdienstideen, Notizen für Gespräche, die noch ausstehen. Meine vier Kinder haben auch noch ihre Ansprüche an mich als Mutter. Und einem mir sehr lieb gewordenen und nahestehenden jungen Menschen geht es gesundheitlich sehr schlecht. In meinem Kopf raucht es, mein Herz schlägt schneller, ich bin in ständiger Unruhe. So kann das nicht weitergehen! Was ist da nur los? Das fühlt sich nicht gesund an. Ausgerechnet ich, wo ich doch sonst alles so gut im Griff habe.

Ja, ich liebe meinen Job als Lehrerin, die Arbeit mit den Schülern, meine Familie und die Dinge und Menschen um mich herum. Dennoch gibt es Momente der Überforderung, des Überfahrenseins, in denen keine noch so gut gemeinten Ratschläge ihre Wirkung zeigen. Was nun? Woher die Kraft nehmen, um mit der Liebe und dem Engagement weiterzumachen? In diesen Stunden der Ratlosigkeit, Verzweiflung und Hilflosigkeit gibt es ein wunderbares Angebot – ein Gebet!

Jeremia, der in allerschwersten Zeiten als Bote Gottes zum Volk gesandt wird, richtet sich mit diesem Gebet ganz allein und ausschließlich an Gott. Was für ein mutmachender Wochenspruch! Mit diesem Gebet macht er deutlich, von wo er sich allein Hilfe erhofft. Der Gott Israels ist es, auf den er allein vertraut. Bei ihm, das weiß er, ist er an der richtigen Adresse. Für Gott gibt es kein Problem, das zu groß ist, keine Sorge, die zu klein ist. Kein Anliegen, das zu unbedeutend und kein Problem, das zu schwer ist. Gott will für ihn da sein.

Dieses Gebet macht mir Mut, mich an Gott zu wenden, ihm zu vertrauen. So, wie es Jeremia tat. Mir wird durch dieses Gebet eins ganz klar: Gott ist da! Ich kann mich immer an Gott wenden. Im Gebet nimmt Gott mich und alle meine Bedürfnisse wahr. Dieser Zuspruch und das Vertrauen in meinen Gott lassen mich dann doch immer wieder und voller Kraft und Zuversicht in den Alltag starten.

Marlen Schönemann, Religionslehrerin, Erfurt

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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