Wort zur Woche
Aller hellen Dinge sind drei

Christin Drexel | Foto: privat


Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5, Vers 8b-9


Unser Alltag ist geprägt von vielen Kontroversen. Kaum schalte ich Radio, Fernseher oder Handy ein, prasselt eine Informations- und Meinungsflut auf mich ein, die ich kaum sortieren und nur schwer ertragen kann.

Von Christin Drexel

Auch die Diskussionskultur lässt mich immer wieder erschaudern und tut ihr Übriges dazu, dass ich bestimmte Zeitungen, Sendungen und Social-Media-Kanäle versuche zu meiden. Kontroversen werden leider nur noch selten wirklich sachlich geführt. In Sekundenschnelle werden sie emotional, persönlich und drohen zu eskalieren.

Leider betrifft das auch unsere Kommunikation im Sozialraum Kirche – im Kleinen wie im Großen. Dabei müssten wir es doch besser wissen. Gern bezeichnen wir Christen uns als Kinder des Lichts. Berufen uns auf Gott, der das Licht schafft, um die Dunkelheit zu vertreiben, und auf Christus, das Licht der Welt. Und das göttliche Licht, so unser Wochenspruch, gliedert sich in drei Aspekte: die Güte, die Gerechtigkeit und die Wahrheit. Nur, wenn diese drei aufeinandertreffen, handelt es sich um das Licht Gottes. Und da wir Kinder dieses göttlichen Lichtes sind, strahlen wir diese Aspekte auch aus. – Einfach, oder? Leider vermisse ich das manchmal. An mir selbst genauso wie an anderen. Es bedarf der immerwährenden Selbstreflexion, ob mein Handeln und Reden stets aus Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit besteht. Und das ist anstrengend. Vielleicht tun wir es deshalb so selten.

Allerdings könnten uns drei Fragen im Alltag helfen. Erstens: Meine ich es wirklich gut mit Gott, mit dem Anderen und mit mir? Zweitens: Wird das, was ich sagen und tun will, Gott, dem Anderen und mir gerecht? Drittens: Geht es mir bei dem, was ich sage und tue, wirklich um die Wahrheit oder um Rechthaberei? Das heißt, bin ich zu mir selbst, zu Gott und zum Anderen ehrlich? Im Anschluss an unseren Wochenspruch heißt es: „Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist“. Eine schwierige Aufgabe, weil es bedeutet, multidimensional zu denken. Aber es lohnt sich, kein Element fehlen zu lassen. 

Die Autorin ist Pfarrerin in Niederroßla. 

Autor:

Online-Redaktion

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