Bodo Ramelow
Vorstoß zu Nationalhymne stößt auf Kritik

Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun

Düsseldorf/Berlin (KNA) Mit seinem Vorschlag für eine neue deutsche Nationalhymne stößt Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow auf Kritik. "Die aufgewärmte Diskussion über eine neue Nationalhymne mitsamt neuer Farbenlehre ist die feuilletonistisch-politische Entsprechung zu den Sommerlochtieren im Boulevard", sagte der Berliner Historiker und Buchautor Clemens Escher.

Ramelow hatte zuvor der "Rheinischen Post" gesagt, er würde gern die Kinderhymne von Bertolt Brecht (1898-1956) zur Abstimmung stellen. Er kenne viele Ostdeutsche, die aus vielerlei Gründen nichts von der aktuellen Nationalhymne hielten, begründete der Linken-Politiker seinen Vorstoß. Brechts Kinderhymne dagegen habe einen "wunderbaren Text", der als "gesamtdeutsche Hymne" dienen könnte, so der ehemalige thüringische Ministerpräsident, der sich bereits 2019 für die Kinderhymne stark gemacht hatte und damit eine vielstimmige Debatte auslöste.

Neue Hymne und neue Flagge?

Außerdem forderte Ramelow eine Abstimmung über die Flagge der Bundesrepublik Deutschland. Dazu sagte er: "Ich weiß, dass Schwarz-Rot-Gold die Absage an totalitäre Strukturen ist. Viele fremdeln aber auch mit der Nationalfahne. Ich würde das alles mit Artikel 146 zur Abstimmung stellen wollen." Diese Passage des Grundgesetzes ermögliche das Inkrafttreten einer neuen Verfassung, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen worden sei. Für eine solche Volksabstimmung wolle er sich einsetzen, so der Vizepräsident des Bundestags.

Brechts schönes Gedicht von 1950 habe nicht das gleiche Schicksal wie die Fake-Alligatoren am Baggersee oder die Pseudo-Großkatzen am Rande der Stadt verdient, die für gewöhnlich die Sommerlöcher füllten, sagte Historiker Escher der KNA. "Die notorische Forderung 'Kinderhymne soll Nationalhymne werden!' ist intellektuelle Wolkenschieberei", fügte der Autor des Buches "'Deutschland, Deutschland, Du mein Alles!' Die Deutschen auf der Suche nach ihrer Nationalhymne 1949-1952" hinzu. Die Trias "Einigkeit und Recht und Freiheit" bleibe zeitlos.

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Online-Redaktion

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