29. Dezember: Gedenktag an König David
Stärkste Waffe: Vertrauen auf Gott

Foto:  epd-bild/Jörg Nielsen

Es ist wie im Märchen. Vielleicht haben wir deshalb als Kinder nicht genug kriegen können von der Geschichte „David gegen Goliath“.

Von Christian Feldmann

Das war so richtig nach unserem Herzen, wie dieser tollkühne Hirtenjunge frech gegen den gewaltigen Goliath antritt, den prahlerischen Riesen, dessen Rüstung allein schon eineinhalb Zentner wiegt. Fast drei Meter groß soll er gewesen sein.

Alle lachen David aus. „Du bist doch bloß hergekommen, um dem Kampf zuzuschauen“, höhnen die älteren Brüder, die superschlauen. Doch David argumentiert durchaus realistisch: Wenn es ihm gelungen ist, die Lämmerherden seines Vaters gegen Bären und Löwen zu verteidigen, dann wird er wohl auch mit dem schwerfälligen Kraftprotz da fertigwerden. Das darf man sich jedenfalls nicht gefallen lassen: dass der ungehobelte Klotz das Volk, das an Gott glaubt, verhöhnt!

Gesagt, getan: Die Rüstung, die man ihm anbietet, lehnt er ab, so etwas ist er nicht gewöhnt; aber seine Schleuder nimmt er mit, mit der kann er umgehen, und fünf Kieselsteine aus dem Bach.

Seine stärkste Waffe aber ist ein unerschütterliches Vertrauen auf Gott und das Wissen, dass Gott allein Kraft und Mut schenkt. „Du kommst hochgerüstet zu mir“, ruft er Goliath zu, „ich komme zu dir im Namen des Herrn, des Gottes Israels, das du verhöhnt hast!“ Da kann der Riese nur dröhnend lachen. Aber im Nu liegt er tot am Boden – gefällt von einem kleinen glatten Kiesel, den ihm David geschickt gegen die Stirn geschleudert hat. Es ist nur ein Märchen. Aber in Märchen steckt oft eine Botschaft fürs Leben. So auch hier: Am Ende entscheiden nicht die Waffen, sondern Glaube und Mut. Hinter Waffenarsenalen und Abschreckungssystemen versteckt sich ja immer nur die Angst. Wer aber seine Kraft von Gott bezieht, der braucht keine Angst mehr zu haben, vor nichts und niemand.

Auf wen verlassen wir uns?

Große Gefühle und Intrigen

Der in Bethlehem geborene Hirtenjunge David, der Tausend Jahre vor Christus lebte, wurde später König, begründete die Dynastie der Könige von Juda und vereinte danach die Stämme des Südens und Nordens. Das unabhängige Großreich Israel soll er 33 Jahre lang regiert haben, von etwa 1001 bis 968 vor Christus.

In der hebräischen Bibel wird er als großzügiger, sehr emotionaler, künstlerisch begabter Mensch gezeichnet, fähig zu großen Gefühlen und gemeinen Intrigen. Der junge David war ein Bild von einem Mann, ein mutiger Kämpfer und gleichzeitig sehr musikalisch. Dies war der Grund, weshalb der depressive König Saul sich David als seinen liebsten Diener holte.

Nach Sauls Tod wurde David zum König gesalbt. Er machte Jerusalem zur Hauptstadt, schlug die Philister, eroberte Moab und machte eine geschickte Politik. In seinem Privatleben verstrickte er sich aber immer wieder in Schuld. Um die schöne Batseba zu seiner Frau machen zu können, schickte er ihren Mann in den Tod auf dem Schlachtfeld. Seine egomanischen Söhne behandelte er so weich und unentschlossen, dass sie sich zu blutigen Revolten ermuntert fühlten. Und doch liebte er Gott leidenschaftlich, sang und tanzte nach dem biblischen Zeugnis vor ihm und dichtete unsterbliche religiöse Lieder.

Autor:

Online-Redaktion

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