Lebendige Interpretationen an authentischen Instrumenten

Gesamteinspielung: Orgelwerke der Familie Bach auf 24 CDs veröffentlicht

Diese Veröffentlichung ist eine Sensation. Unter dem Titel »Bach Family« präsentiert sie auf 24 Compact Discs sämtliche Orgelwerke Johann Sebastian Bachs und die seiner Onkel, Neffen und Kinder: Heinrich (1615 bis 1692), Johann Christoph (1642–1703), Johann Michael (1648–1694), Johann Bernhard (1676–1749), Johann Friedrich (1682–1730), Johann Lorenz (1695 bis 1773), Johann Ernst (1722–1777) sowie Wilhelm Friedemann (1710–1784) und Carl Philipp Emanuel Bach (1714 bis 1788). Eine faszinierende Anthologie, die an authentischen Instrumenten von führenden Interpreten aufgenommen wurde, die sich auf die Aufführungspraxis des Barock spezialisiert haben: Stefano Molardi, Filippo Turri und Luca Scandali.
Die Sammlung ermöglicht es, die stilistische Entwicklung der Orgelmusik nachzuvollziehen, die sich seit der Zeit vor J. S. Bachs Geburt bis hin zu den stilistischen Weiterentwicklungen seiner Söhne vollzogen hat.
Mit den Aufnahmen kommt zugleich die musikalische »DNA« eines in Thüringen weit verbreiteten Clans zum Klingen, der sich gegenseitig beeinflusste und auch die Werke seiner Zeitgenossen aufmerksam zur Kenntnis nahm.
Die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Werkgruppen J. S. Bachs und den anderen »Bächen« sind in einem 12-seitigen englischsprachigen Booklet zusammengefasst, auf dessen Rückseite auch ein Stammbaum der Bachschen Orgelfamilie abgebildet ist.
Die Orgelwerke des Thomaskantors hat Stefano Molardi auf herausragenden Bach-Orgeln Mitteldeutschlands aufgenommen (CDs 1–15): an der von Tobias Heinrich Gottfried Trost konzipierten und zum Großteil erbauten, 1755 vollendeten Orgel der Stadtkirche »Zur Gotteshilfe« in Waltershausen, an der berühmten Gottfried-Silbermann-Orgel von 1753 der katholischen Hofkirche in Dresden, an der von Zacharias Hildebrandt 1728 errichteten Orgel der St. Jacobikirche in Sangerhausen/Sachsen-Anhalt und der von Johann Christoph Thielemann zwischen 1728 und 1731 erbauten Orgel in Gräfenhain/Thüringen. Dem erfahrenen Interpreten ist es damit gelungen, für die einzelnen Stücke besonders geeignete Orgeln und adäquate Registerkombinationen zu finden.
Der in der italienischen Instrumentenbauer-Stadt Cremona geborene Molardi ist nicht nur ein exzellenter Organist, sondern auch ein versierter Cembalist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Pädagoge – nahezu ein Universalgelehrter im humanistischen Sinne. Seine akribische Präzision ist mit einer außergewöhnlichen Musikalität gepaart. Zügige Tempi, lebhafte Phrasierungen und die natürliche Leichtigkeit seines Musizierens drücken die unbändige Spielfreude des Künstlers aus. Seine Liebe zur Musik Bachs wirkt geradezu ansteckend!
An der Volkland-Orgel (1732–1737) der Erfurter Cruciskirche hat er darüber hinaus weitere Werke der Bach-Familie aufgenommen (CD 22–24).
Zu loben ist aber auch die Spiel- und Registrierkultur seiner Kollegen Filippo Turri und Luca Scandali, denen die restlichen Einspielungen (CD 16–21) zu verdanken sind, die an nach historischen Vorbildern zwischen 1998 und 2007 erbauten italienischen Orgeln aufgenommen wurden.
Michael von Hintzenstern

Preis: 49,99 Euro, Bestell-Nr.: 874 1235, JPC-Kundenservice: (01 80) 5 25 17 17 (Mo.–Fr., 8–20 Uhr; Sa., 9–16 Uhr); 0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 0,42 Euro/Min.
www.jpc.de

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Online-Redaktion

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