Helfer ziehen Bilanz
Ein Jahr nach Erdbeben in Türkei und Syrien

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien im Februar 2023 | Foto: epd-bild/Christian Ditsch
  • Gedenkveranstaltung für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien im Februar 2023
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Bonn (epd) - Ein Jahr nach dem Erdbeben in der Grenzregion von Syrien und der Türkei am 6. Februar 2023 ziehen die Hilfsorganisationen im Bündnis «Aktion Deutschland Hilft» eine Bilanz ihrer Einsätze. Durch Spenden von insgesamt 83 Millionen Euro hätten die Bündnisorganisationen mit ihren lokalen Partnern mehr als 113 Hilfsprojekte umgesetzt, unter anderem knapp 47.000 Zelte und Notunterkünfte aufgebaut und mehr als 27.770 Häuser und Wohnungen instand gesetzt, erklärte das Bündnis am Dienstag in Bonn.

In der Türkei fördert den Angaben nach die Hilfsorganisation Help den Schulbesuch von Kindern, deren Schulen in Antakya infolge des Erdbebens zerstört wurden. Für das laufende Jahr seien weitere Projekte in Planung. «Jetzt gilt es, die Resilienz der Menschen zu stärken, lokale Strukturen wiederaufzubauen und nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen», erklärte Help-Programmkoordinatorin Alexandra Schmitz.

Im Nordosten von Syrien seien die Menschen sowohl von den Folgen des Erdbebens als auch von den Zerstörungen des seit 2011 andauernden Kriegs schwer getroffen. Für viele war die Flucht in angrenzende Gebiete der einzige Ausweg, um das eigene Überleben zu sichern, wie die Johanniter Auslandshilfe erklärte. Mit lokalen Partnerorganisationen stünden nun Hilfsprogramme für einkommensschaffende Tätigkeiten im Mittelpunkt. «Wir planen beispielsweise weitere Jobcoachings. Auch psychosoziale Unterstützung wollen wir bereitstellen, um Menschen, die Schlimmes erlebt haben, stark für die Zukunft zu machen», erklärte Sevin Ibrahim, Johanniter-Programmverantwortliche für die Erdbebenregionen in der Türkei und Syrien.

World Vision begegnete den Angaben nach dem gewachsenen medizinischen Bedarf mit der Unterstützung von Kindern mit Behinderungen. World Vision habe mit einem Paket an medizinischen Hilfen auf dringende Gesundheits- und Ernährungsbedürfnisse in Nordwest-Syrien reagiert. So seien tausende Kinder auf Seh- und Hörschäden untersucht, Menschen mit Behinderungen oder Prothesen bei Bedarf kostenlos mit den nötigen Hilfsmitteln versorgt worden, erklärte Marie-Theres Wohlfahrt, Referentin Humanitäre Hilfe.

«Aktion Deutschland Hilft» ist das 2001 gegründete Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von «Aktion Deutschland Hilft» koordinieren sie ihre Einsätze.

Autor:

Katja Schmidtke

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