2026: Ein Jahr zum 200. Todestag Johannes Falks
O du fröhliche

Johannes Falk | Foto: epd-bild/Maik Schuck
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Es wird in diesen Tagen in Kirchen, auf Weihnachtsmärkten und bei Konzerten gesungen: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit. Der Schöpfer und die Hintergründe der Entstehung dieses beliebten Liedes sind weniger bekannt.

Von Dietlind Steinhöfel

Dabei ist der Dichter, Diplomat und Erzieher Johannes Falk eine wichtige Person im Weimar des 19. Jahrhunderts, auch wenn er bis heute im Schatten seiner Zeitgenossen Goethe, Schiller, Wieland oder Herder steht.

Als Johann Daniel Falk 1768 in Danzig geboren, kam er als Student nach Halle, lernte dort seine Frau Caroline kennen und zog mit ihr kurz nach der Hochzeit 1797 nach Weimar. Auf den jungen Wilden, der scharfe satirische Lyrik verfasste, war Christoph Martin Wieland aufmerksam geworden und hatte ihn in die Klassikerstadt gelockt.

Sein Lebenswerk ist jedoch vor allem sozialer Natur. Während der Napoleonischen Kriege setzte sich Falk für seine Stadt ein. Im Jahr 1813 gründete er mit dem Stiftsprediger Carl Friedrich Horn die "Gesellschaft der Freunde in der Not", um ausgeraubten Bauern zinslose Kredite zu beschaffen, damit sie Saatgut und Werkzeug kaufen konnten. In jenem Jahr starben von Falks sieben Kindern vier an Seuchen. Ein harter Schlag für seine Frau und ihn.

Andere Kinder lebten in Armut oder ohne Eltern. Als solche verwahrlosten Kinder vor seiner Tür standen und ihn um Hilfe baten, nahm er sie auf. Er verhalf den Zöglingen zu Ausbildung und Zukunft und etablierte mit dem "Lutherhof" die erste moderne Erziehungsanstalt in Deutschland. Im Jahr 1815 schenkte er "seinen Kindern" als Weihnachtsgeschenk "O du fröhliche" – verfasst als Alldreifeiertagslied, das Weihnachten, Ostern und Pfingsten besingt.

"Falk war tatsächlich jemand, der nicht theoretisiert und nur geredet hat, sondern anpackte. Und er hat die ganze Gesellschaft, auch die ganz unten Stehenden, im Blick gehabt", sagt Paul Andreas Freyer, der Vorsitzende der Falkvereins. Der Verein steht in der Tradition der Gesellschaft der Freunde in der Not. Er setzt sich unter anderem für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Und er hält das Erinnern an Johannes Falk hoch.

Im kommenden Jahr 2026 wird deshalb an dessen 200. Todestag gedacht und in Kooperation mit zahlreichen Unterstützern aus Kirche und Gesellschaft ein Falk-Jahr begangen. Zum Auftakt am 14. Februar, Falks Todestag, referiert der Leiter des Stadtarchivs Weimar, Jens Riederer, über den Weg des Schriftstellers zum Wohltäter. Am 15. Februar wird in der Herderkirche ein Festgottesdienst gefeiert. Bis zu Falks Geburtstag am 28. Oktober sind mehrere Veranstaltungen geplant.

johannesfalkverein.de

Johannes Falk | Foto: epd-bild/Maik Schuck
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