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G+H Nr. 36 vom 7. September 2019 (12. Sonntag nach Trinitatis) | Foto: G+H
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  • G+H Nr. 36 vom 7. September 2019 (12. Sonntag nach Trinitatis)
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"Der Mauerfall und ich" heißt ein Social-Media-Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung. Es ist wie gemacht für eine Generation, die anders lernt: Mobil, immer und überall - beim Durchklicken, Reinzoomen und Streamen.

Jungen Menschen einen möglichst authentischen Eindruck von den Ereignissen des Wendeherbstes geben, das ist das Ziel des gerade gestarteten Storytelling-Projekts der Bundeszentrale. Und wie erreicht man Kids und Teens heute am besten? - Richtig, per Handy. Hinter der Idee steht die fiktive 19-jährige Studentin Kathrin. Über die Messenger-Dienste WhatsApp, Telegram und Notify schickt sie den angemeldeten Nutzern mehrmals wöchentlich Nachrichten und erzählt ihre ganz persönliche Geschichte. Sie berichtet von ihrem Studentenleben in Leipzig, von Musik und von Partys, vom ganz gewöhnlichen DDR-Alltag. Viel wichtiger aber: Sie erklärt, was in ihrer Stadt passiert, ordnet die Ereignisse ein und schildert die Reaktionen von Familie und Freunden. 

"Puh, ich muss immer noch an die Demo gestern an der Nikolaikirche denken. Auch wenn ich das nur von außen beobachtet habe und nicht lange geblieben bin, habe ich echt Angst bekommen, als irgendwelche Männer den Demonstranten die Transparente aus den Händen gerissen haben. Meinen Eltern habe ich natürlich nicht erzählt, dass ich bei der Demo war. Ich glaube, das war auch besser so. Abends haben sie in der Tagesschau einen Beitrag darüber gezeigt. Etwa 1.000 Demonstranten waren wohl da. Ich war zum Glück nicht im Bild zu sehen. Da hieß es dann, dass nicht nur Leute demonstriert haben, die aus der DDR ausreisen wollen, sondern auch die, die Reformen fordern."
 - Kathrins WhatsApp-Nachricht vom 5. September

Das Tolle an diesem Projekt ist, dass es sich nicht als Einbahnstraße versteht - Interaktion ist möglich. Wer mehr wissen möchte, kann Begriffe, Namen oder Orte direkt im Chat eingeben und erhält so zum Beispiel Hintergrundinfos zu den Montagsdemonstrationen oder kann sich Tagesschaumitschnitte ansehen.  Die Nutzer können Kathrin aber auch zurückschreiben und eigene Fragen stellen. Ein multimediales Rundum-Paket, das Geschichte unkompliziert und nahbar dort vermittelt, wo Jugendliche heute die meiste Zeit verbringen. Und, das sie vielleicht auch anregt, sich offline Geschichten aus dem Herbst 1989 erzählen zu lassen, von den Eltern und Großeltern.

Unsere Nachrichten rund um das Thema 30 Jahre Friedliche Revolution erhalten Sie in dieser Woche wie gewohnt per Post und hier im Online-Portal ihrer Kirchenzeitung. Gute Lektüre! 

Unsere Themen:

  • Revolution im Pfarrhaus:  Am 9. Oktober erscheint die Biografie von  Altbischof Axel Noack. Lesen Sie vorab einen Auszug aus der Zeit der Friedlichen Revolution.
  • Zeichen der Zeit: Vor 30 Jahren wurde der "Brief aus Weimar" verbreitet. Initiator Gottfried Müller, damaliger Chefredakteur von "G+H", und Redakteurin Dietlind Steinhöfel, Sympathisantin des Neuen Forums, erinnern sich im Gespräch mit Michael von Hintzenstern.
  • Kontinuität und neue Akzente: Am Sonnabend wird Friedrich Kramer als Landesbischof der EKM in sein neues Amt eingeführt. Seine ersten Aufgaben und Termine stehen schon fest.

Außerdem:

  • Gegen den Uhrzeigersinn: Mit Kraxe und DDR-Karte erläuft sich der Bauingenieur Volker Mund aus Weimar seine eigene Friedliche Revolution. Ein Porträt.
  • Bischöfe zum Wahlausgang: Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing und sein katholischer Amtskollege Heinrich Timmerevers wollen für Verantwortungsträger beten.
  • Ausnahmezustand in den Bayerischen Alpen: Im weltweit erfolgreichsten Laienspiel spielt im kommenden Jahr erstmals ein Oberammergauer muslimischer Herkunft eine Hauptrolle.

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Zeichen der Zeit

G+H Nr. 36 vom 7. September 2019 (12. Sonntag nach Trinitatis) | Foto: G+H
Screenshot WhatsApp | Foto: Beatrix Heinrichs
Autor:

Beatrix Heinrichs

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