Freitag, nach eins ...
Unsere Seite 1 - Mal abschalten

G+H Nr. 9 vom 1 März 2020 | Foto: G+H

Alle vier Jahre steht ein Tag mehr im Kalender: Der 29. Februar. Morgen ist es wieder soweit. 24 Stunden, die nötig sind, um Mond- und Sonnenjahr im Einklang zu halten. 24 Stunden, die für uns ein Geschenk sein sollten. 

Schaltjahre gibt es schon seit 3600 Jahren. Die Himmelsscheibe von Nebra beweist es. Nach Angaben des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle ist auf dem 2013 ins Weltdokumentenerbe aufgenommenen Räuberfund die früheste Darstellung einer Schaltregel abgebildet. 32 Sterne, ein Vollmond beziehungsweise eine Sonne und ein Sichelmond sind darauf. Das könnte vielleicht noch jeder Laie erkennen. Die besondere Gruppierung und Gestaltung der Himmelsobjekte auf der Bronzescheibe aber ist es, die den  Wissenschaftlern den Hinweis zur Entschlüsselung lieferte. Erstaunlich, dass man bereits vor so vielen tausend Jahren zwischen Mond- und Sonnenjahr unterscheiden konnte. Interessant aber auch, dass nicht alle Kulturen die Notwendigkeit sahen, die Abweichungen auszugleichen. Wie der Bochumer Astronom Wolfhard Schlosser erklärt, spiele zum Beispiel im islamischen Kalender, der ein reiner Mondkalender ist, die Schaltregel keine Rolle. Bei der Wahrnehmung der astronomischen Vorgänge komme es hier hauptsächlich auf die Bestimmung religiöser Feste an. »Man schaltete nicht, man feierte einfach«, so der Wissenschaftler.

Genauso machen es morgen auch 43 Vierjährige in Sachsen-Anhalt. 24 Mädchen und 19 Jungen sind es, wie das Statistische Landesamt mitteilte, die zum ersten Mal an ihrem "richtigen Geburtstag" feiern können.  Auch für alle Nicht-Geburtstagskinder kann der Tag ein Geschenk sein - um den Alltag einfach einmal loszulassen, zu entspannen. Zum Abschalten ist es doch da, das Schaltjahr, oder? Und wer Kraft getankt hat, kann auch wieder neue Aufbrüche wagen -  unser Thema in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung. Gute Lektüre!

Unsere Themen:

  • Aufstehen und gehen: Mit Aufbrüchen kennt sich Eberhard Grünberg aus. Vor allem mit solchen, die nicht gerade die einfachsten sind. Doch es lohnt sich, sie anzugehen.
  • Konkurrenzloser Markenkern: Am Wochenende erscheint das neue Buch des Bestsellerautors und früheren EKD-Ratsmitglieds Peter Hahne »Seid ihr noch ganz bei Trost!«. Lesen Sie bei uns exklusiv das Kapitel »Der Herzinfarkt einer blutleeren Kirche«. 
  • Wunde von Halle: Lidia Edel aus der jüdischen Gemeinde malt an gegen das Vergessen. Die Schülerin gestaltet die Tür der Synagoge in Halle. 

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Autor:

Beatrix Heinrichs

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