Junkermann: Osten übt noch Demokratie

Magdeburg (G+H) – Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, sieht in Ostdeutschland noch großen Nachholbedarf in Sachen Demokratie. Der Osten durchlaufe jetzt eine Phase wie der Westen in den 60er- und 70er-Jahren, sagte sie am 6. Januar laut einer vom Mitteldeutschen Rundfunk verbreiteten dpa-Meldung. Damals sei in der Bundesrepublik die NPD stark gewesen.
Aus der Sicht von Junkermann hat Ostdeutschland beim Einüben der Demokratie erheblichen Nachholbedarf. Dabei sei aber zu bedenken, dass die Demokratie im Osten erst 30 Jahre alt sei und nicht 70. Ostdeutschland als Hochburg der Rechten und Neonazis abzustempeln, greife aber zu kurz. Für Junkermann ist die deutsche Einheit fast 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution längst nicht vollzogen. Es gebe weiter große Unterschiede. Auch ist nach ihrer Beobachtung die Angst vor Überfremdung im Osten größer – auch weil die eigene Identität durch die Wende schon einmal grundsätzlich in Frage gestellt worden sei.
Die Bischöfin hält in der Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten die Kirche für eine wichtige Kraft. Zugleich verteidigte sie die Entscheidung des Kirchentages, keine AfD-Vertreter zum nächsten Protestantentreffen einzuladen. Öffentliche Plattformen werteten diese Partei auf, so Junkermann.

www.mdr.de/nachrichten/politik/regional/landesbischoefin-junkermann-zu-ostdeutschland-demokratie-und-einheit-100.html

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Online-Redaktion

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