Evang. Journalistenschule wird geschlossen
Ein verhängnisvoller Fehler

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Es ist ein verhängnisvoller Fehler: Am Mittwoch vergangener Woche beschloss das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main die Schließung der in Berlin angesiedelten Evangelischen Journalistenschule. Einer rennomierten Ausbildungsstätte wird damit der Garaus gemacht – und das in einer Zeit, in der es eigentlich höchst notwendig wäre, solche Ausbildungen anzubieten.

Denn analog zum Mitgliederverlust der Kirchen wächst auch deren Bedeutungsverlust in den Medien. Es ist längst nicht mehr selbstverständlich, dass über kirchliche Positionen in den Medien berichtet wird. Ein eigenes Kirchenressort leistet sich heute keine große Zeitung mehr. Und vor allem in den Lokalredaktionen trifft man immer häufiger auf Kollegen, die religiös so "unmusikalisch" sind, dass auch ein evangelisch-reformierter Gottesdienst zur Messe wird.

Sich aus der Journalistenausbildung zurückzuziehen und nur noch einige wenige Volontäre für die binnenkirchlichen Publikationen der eigenen Blase auszubilden, ist deswegen der grundverkehrte Weg.

Natürlich kann man darüber streiten, ob in einer Zeit zurückgehender Mitgliederzahlen und eines immer größeren Sparzwangs eine Ausbildungsstätte für Journalisten wirklich zu den Kernaufgaben gehört, für die die evangelische Kirche ihr Geld ausgeben sollte.

Aber eigentlich müsste die Kirche froh sein über jeden Journalisten, der sich noch einigermaßen mit ihr und ihren Themen auskennt und sich dafür interessiert. Die evangelische Journalistenschule bot dafür ein Potential. Es zu verschenken, war schlicht fahrlässig.

Benjamin Lassiwe

Autor:

Willi Wild

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