Predigt
Das höchste Gebot

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Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft.… Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Markus 12, Vers 30b-31a

Smadar ist 13 Jahre alt, als sie bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag getötet wird. Ihr Großvater war als Auschwitz-Überlebender nach Israel gekommen, damit seine Familie im Frieden aufwachsen kann. Und doch konnte er sie am Ende nicht vor dem Bösen bewahren.

Von Henrike Kant

Was macht das mit einer Familie, wenn ihr das Kostbarste genommen wird? Für Smadars Familie steht fest: Rache kann keine Lösung sein. Das Töten, die Zerstörung und das Leid müssen ein Ende haben. Sie beginnen, sich für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern einzusetzen. Zwischen den Völkern, die einander so nah und so fern zugleich sind.

Smadars Eltern lernen bei einer israelisch-palästinensischen Friedensorganisation den Palästinenser Bassam kennen. Er hat sich der Völkerverständigung verschrieben, nachdem er einen Film über den Holocaust gesehen hatte. Das öffnete ihm die Augen für das Leid des jüdischen Volkes.

Doch wie Smadars Eltern erlebt auch Bassam die grausame Realität des Konflikts im Nahen Osten. Auch er verliert seine Tochter. Abir ist zehn Jahre alt, als sie von einem israelischen Soldaten erschossen wird. Wie soll ein Vater da noch an seinen Überzeugungen vom Frieden festhalten können? Aber Bassam findet Halt: bei Smadars Vater. Zwei Väter, die ihr Schicksal näher zusammenbringt. Weil sie im anderen sich selbst sehen. Sie kennen den Schmerz, die geliebte Tochter zu verlieren. Sie wissen, dass manche Trauer sich nicht trösten lässt. Aber sie geben sich in der Hoffnungslosigkeit nicht verloren.

Ein Israeli und ein Palästinenser. Ein Jude und ein Muslim. Zwei Religionen, ein Gott. Zwei Väter, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: einander sehen, einander hören, füreinander da sein. Den Nächsten lieben wie sich selbst.

Die Autorin ist Pfarrerin in Biederitz.

Pfarrerin Henrike Kant | Foto: Nico Straube
Autor:

Online-Redaktion

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