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Traueranzeige
Diakon Gerhard Schorch

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Nachruf auf Diakon Gerhard Schorch
(Text: Diakon Hans Jaekel - Stiftung Neinstedt, 04. März 2022)

"Unser Bruder in Christus Gerhard Schorch ist am 02. März 2022 verstorben.Er wäre im März 86 Jahre alt geworden. Seine Frau Hanni und die Kinder mit Ihren Familien sind Gott dankbar, dass er jetzt sterben konnte. Die letzten Jahre ist sein Leben von schwerer Krankheit behindert worden.

Gerhard war für mich und viele Menschen geistlicher Mentor. Impulsgeber für eine lebendige diakonische Kirche.Mit seiner liberalen Theologie, seinem intelligenten Humor, seinen didaktischen Fähigkeiten war er Lehrmeister für uns Jüngere. Als Brüderältester war er achtsam mit denen, die dem Gehorsamsprinzip in der Diakonie und vor allem in den Neinstedter Anstalten, kritisch gegenüber standen. Er verstand Kritiker und band sie in seine Ideen für eine Kirche ganz nahe am Menschen ein. Seine Fähigkeit, Veränderungen in Gang zu setzen ohne die Gegner einer Veränderung auszuschließen, war entscheidende dafür, dass kritische Geister im Boot blieben. Den Zusammenhalt zu suchen und theologisch zu begründen, machte ihm Freude. Die Differenz stehen zu lassen und mit Humor zu bedenken, ebenso.

Die Stationen seines Lebens in unserer Kirche:
Von Beruf war er Tischler. Als solcher absolvierte er in Neinstedt eine Diakonenausbildung.1961 eingesegnet, übernahm er die Stelle des Jenaer Jugenddiakons und später dann eine Pfarrstelle in Jena-Lobeda. Eine Pfarrstelle in einer sozialistischen Stadt neuen Typs. Gerhard gehörte zu den Aktivisten, die genau an dieser Stelle das Wort Gottes in neuer Sprache und neuen Formen unters Volk bringen wollte. Und es gelang. In der Stadt neuen Typs breitete sich das Evangelium aus. Zum Brüderältesten berief ihn die Gemeinschaft 1976. Nach 12 Jahren übernahm er die Spendenabteilung der Stiftung mit dem Freundeskreis. Diese Arbeit machte ihn in der ganzen ehemaligen DDR und darüber hinaus bekannt. Bis heute arbeiten wir in der Stiftung auf den Grundlagen der Freundkreisarbeit von damals und sind dankbar für den gut grundierten Boden von Marketingentwicklungen. Ab Mitte der 90er Jahre nahm er die Verantwortung als Pfarrer der Stiftung war und stand für Menschen mit und ohne Behinderung als begnadeter Seelsorger zur Verfügung. Sein Einsatz für eine niederschwellige diakonische Profilbildung in einem sich entwickelnden diakonischen Unternehmen ist ebenso zu würdigen.

Gerhard Schorch, ein Mann des Wortes. - Einfühlsame Predigten, grandiose Vorträge, sensible Gespräche im kleinen Kreis – immer ging es ihm darum, die verborgenen Dinge des Mensch Seins in den Fokus zu nehmen. Solidarisch zu denken und zu handeln im Sinne des Jesus Christus, der die Liebe zum nächsten Menschen ohne Bedingungen lebt. Ein Schlaganfall hat ihm sein Sprachvermögen verletzt. Das blieb so bis zum Ende seines Lebens. Wenn wir ihm erzählten, was heute los ist, hörte er mit offenen Ohren und Augen zu. Er wollte sich am Gespräch beteiligen, aber es gelang ihm nicht.

Voller Respekt seinem Leben gegenüber und in großer Dankbarkeit an unseren Gott verabschieden wir uns von ihm. Es war eine gute Zeit. "

Autor: Diakon Hans Jaekel
Neinstedt, 04. März 2022

Autor:

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