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MDR will digitaler und jünger werden

Die MDR-Programmdirektion im Süden von Leipzig  | Foto: MDR/Stephan Flad
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Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will digitaler und jünger werden, aber auch sein bisheriges Stammpublikum nicht vergraulen. Das neue Leitbild der Drei-Länder-Anstalt heißt «MDR für alle», wie Intendantin Karola Wille auf der Jahrespressekonferenz sagte. Erreicht werden sollen Bevölkerungsgruppen «wie Teens und Twens, sprich die Generation Social Media», die die MDR-Angebote bislang nur wenig nutzen. Gleichzeitig bleibe der Sender «mitten in der Gesellschaft» und wolle einen respektvollen Debattenraum schaffen.

«Wir wollen diejenigen erreichen, die wir bisher noch gar nicht oder zu wenig binden», sagte Wille. Dafür sollen laut Programmdirektor Klaus Brinkbäumer verstärkt lineare Sendeformate weiterentwickelt und in die digitale Welt getragen werden. Finanziert werden die neuen Formate laut Brinkbäumer durch Umschichtungen innerhalb des Senders.

So startet im Mai auf dem digitalen Hörfunksender MDR Tweens und auf Youtube «WozUp», ein Newsformat im Gaming-Stil, das Kinder und Jugendliche für Informationen und Fakten begeistern soll. «WozUp» kombiniere Gaming-Elemente mit realen Nachrichteninhalten und solle so auch jene erreichen, die sich bisher wenig oder gar nicht für Informationsangebote interessieren.

In Verantwortung des MDR Sachsen-Anhalt startet Anfang März ein neues Online-Newsformat für Instagram und mdr.de. An jedem Werktag um 18 Uhr werde die Frage «Was war heute wichtig?» in einer Minute beantwortet. In dem moderierten Kurzvideo erführen die Nutzerinnen und Nutzer, was die drei wichtigsten Themen des Tages waren.

Zudem investiere der Sender verstärkt in Webserien aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, die häufig Doku und Fiktionales vereinen und «sehr jung dynamisch» rüberkommen, so Programmchef Brinkbäumer.
Sie seien zunächst als Streamingserien angelegt, sollen aber später auch im linearen MDR-Fernsehen gesendet werden. «Straight Outta Crostwitz», «Ollewitz» und «Die Pflegionärin» würden das ländliche Leben in Mitteldeutschland fiktional und humorvoll unter die Lupe nehmen, heißt es in der Ankündigung.

Das junge MDR-Doku-Angebot «so close» wiederum beleuchtet nach Angaben des MDR die wichtigen Themen junger Menschen in konkreten Geschichten - von Klimawandel über Diversität bis hin zu Zukunftsangst und Sexismus. So ist beispielsweise ab 22. Februar in der ARD Mediathek die vierteilige Doku «They Call us Ausländerteam» über einen Fußballverein in Sachsen-Anhalt zu sehen, den es ohne Geflüchtete nicht mehr geben würde und der trotzdem vielen Anfeindungen ausgesetzt ist.

Laut Intendantin Wille soll der MDR auch weiterhin die «Stimme des Ostens» bleiben, «nicht in Abgrenzung, sondern als publizistische Stimme aus Mitteldeutschland», wie sie sagte. Das schließe den Blick nach Osteuropa mit ein. Die Region des Sendegebiets habe tiefgreifende Erfahrungen mit Umbrüchen und Transformationen. «Die Stimme des Ostens ist in den vergangenen 30 Jahren immer auch eine Stimme des Wandels gewesen», sagte Wille. Die mitteldeutsche Vielfalt solle auch bundesweit sichtbarer werden, beispielsweise in der ARD-Mediathek. (epd)

Die MDR-Programmdirektion im Süden von Leipzig  | Foto: MDR/Stephan Flad
MDR-Intendantin Karola Wille 
 | Foto: MDR/Kirsten Nijho
Autor:

Katja Schmidtke

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