Kabinettausstellung
Zorn gegen weinendes Marienbild

- Zeitzeugnis: Archäologen konnten im vergangenen Jahr Reste der 1524 zerstörten Mallerbacher Wallfahrtskapelle freilegen.
- Foto: LDA Sachsen-Anhalt/Robert Prust
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Eine Sensation gelang den Archäologen im vergangenen Jahr in Allstedt (Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda): Sie konnten die Reste der am Gründonnerstag des Jahres 1524 zerstörten Mallerbacher Wallfahrtskapelle aus dem 12./13. Jahrhundert freilegen.
Von Edgar S. Hasse
Dazu zählten der Grundriss mit einer Länge von 17 Metern, das Altarfundament, Münzen, Pilgerzeichen, Dachziegel und verkohlte Holzstücke. Die Zerstörung dieser Kapelle mit ihrem Marienbild, das angeblich salzige Tränen weinte, gilt als Vorbote des Bauernkrieges, der mit der Schlacht bei Bad Frankenhausen am 15. Mai 1525 sein grausiges Ende fand.
Thomas Müntzer, Pfarrer zu Allstedt, hatte in seinen Predigten den Marienkult vor Ort mehrfach gegeißelt; der „Teufel zu Mallerbach“ werde dort „unter dem Namen Maria“ angebetet.
Autor:Online-Redaktion |
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