Ausgezeichnet: Noah Jalowski aus Greiz
Vom Verkehrsclub in den Landesjugendkonvent

Stolz: Noah Jalowski ist mit dem Ehrenbrief des Freistaats Thüringen ausgezeichnet worden. | Foto: Kathleen Bernhardt
  • Stolz: Noah Jalowski ist mit dem Ehrenbrief des Freistaats Thüringen ausgezeichnet worden.
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Es gibt Menschen, die flößen eine Art Respekt ein. Keinen, der ehrfürchtig werden lässt. Eher Respekt, den man gern entgegenbringt – eben, weil diese Menschen etwas Besonderes leisten. So wie Noah Jalowski.

Von Kathleen Bernhardt

Der Greizer ist zwar gerade einmal 21, aber er bringt sich schon jetzt viel für unsere Gesellschaft ein.
Fangen wir bei den „einfachen Dingen“ an: dem Studium als Verkehrsplaner in Dresden. Mal ehrlich, wohl die meisten wären überfordert, auch nur eine Taktung von mehr als drei Straßenbahnen auf die Reihe zu bekommen. Darüber hinaus engagiert er sich im Verkehrsclub, bei Fridays for Future und daheim, wo sich die kleine Schwester über etwas Nachhilfe in Physik freut. Und wenn ein Studentengottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche auszurichten ist, sitzt Noah Jalowski mit Begeisterung am Keyboard.
Wo andere längst schon ausgepowert sind, läuft sich Noah Jalowski gerade warm. Als Jugendvertreter engagiert er sich im Gemeindekirchenrat seiner Heimatgemeinde Greiz-Caselwitz. Vom Kreisjugendkonvent im Kirchenkreis Greiz wurde er als stellvertretender Jugenddelegierter in die Kreissynode gewählt und in den Landesjugendkonvent entsandt. Und er ist Mitglied der Jugendkammer des Bundes der evangelischen Jugend (bejm), wo er im Vorstand mitverantwortlich ist für die strukturelle Ausrichtung der Jugendverbandsarbeit. Hinzu kommt sein Engagement für die Demokratie, im Jugendpolitischen Team des bejm und auf Kreisebene in vielfältigen Projekten.
Bleibt eigentlich nur eine Frage: Was treibt ihn an? Noah Jalowski lacht. „Ich tu das alles, weil ich gern Dinge bewege. Und die Menschen um mich bestärken mich. Das gibt mir Kraft.“ Auch bei scheinbar aussichtslosen Kämpfen. Etwa, wenn das Projekt "Demokratie wagen“ auf Facebook mit hässlichen Kommentaren überschüttet wird. „Inhaltliche Angriffe kann ich aushalten. Nur bei Persönlichem wird das dicke Fell schnell dünn.“
Der Greizer stammt aus einer religiösen Familie. „Ich habe immer dazugehört, nie an dieser Gemeinschaft gezweifelt. Der Heilige Geist, der diese Gemeinschaft verbindet, das hält mich“, erklärt er. „Die evangelische Kirche ist basisdemokratisch aufgebaut. Das ist ihre Stärke. Und die Gemeinden haben ihre eigene Stimme“, so der 21-Jährige. Er wünscht sich, dass Kirchenkreise offensiver auf ihre jungen Mitglieder zugehen und sie in den Landesjugendkonvent delegieren.
Anfang des Jahres hat Noah Jalowksi den Ehrenbrief des Freistaats Thüringen für sein Engagement in der Evangelischen Jugend der EKM und den Einsatz für die Demokratie in Thüringen erhalten. Andere wären vielleicht geplatzt vor Stolz. Der junge Mann aber greift erst einmal zum Telefon, ruft Freunde an: „Ist es wirklich gerecht, wenn ich diesen Ehrenbrief bekomme?“, fragt er. Ehrenbriefe bekomme man doch eigentlich für ein Lebenswerk. Die Auszeichnung sieht er so stattdessen als Ansporn für seine bereits geleistete Arbeit. „Stolz bin ich schon", gibt er zu. "Dennoch ist das kein Schlusspunkt. Es gibt immer etwas zu tun.“
In der Landessynode möchte er mitarbeiten. Doch zuvor muss ein bisschen mehr Zeit für das Studium sein. „Was ich mache, will ich richtig machen. Deshalb hab ich manche Ämter noch nicht angenommen", erklärt er und fügt hinzu: "Wer etwas bewegen möchte, sollte sich einbringen. Nicht nur in der Kirche. Aber die ist eine gute Adresse.“

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