Predigttext zum Sonntag
Worauf bauen wir?

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Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7, Vers 24

Ganz am Ende der Bergpredigt Jesu im Matthäus-Evangelium steht das Doppelgleichnis vom Hausbau. Es handelt vom Klugen, der sein Haus auf Stein baute, und vom Törichten, der sein Haus auf Sand baute.

Jesus thematisiert mit seinen Worten ein typisch menschliches Grundphänomen: bauen tun wir alle, sowohl im wortwörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Das macht das Gleichnis vom Hausbau so sinnfällig. Seien es die Sandburgen in Kindertagen, seien es später Wohnungen, die gerichtet oder Häuser, die saniert oder gebaut werden, – kaum einer, der mit Bauen nicht schon in Berührung kam.

Und zugleich bauen wir am Haus des Lebens, sind wir Bauherren unserer Biografie oder damit beschäftigt, unser Leben irgendwie unter Dach und Fach zu bringen.

Das Hören der Worte, die Jesus sagt, ist fundamental und damit Grund-legend für den, der sie hört. So sieht es auch Paulus im Blick auf rechtes Hören und gelebte Nachfolge Jesu: „Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3, Vers 11)

Jesu Worte drängen zur Tat; sie können nicht ohne Konsequenz bleiben. Jetzt muss sich zeigen, ob „diese meine Worte“ für uns, die Hörer, zu lebensrettenden und verlässlichen Tatsachen werden. Worauf baue ich? Wofür entscheide ich mich? Was hat Bestand? Was gibt meinem Leben, meinen Entscheidungen, meiner Tat wahren, verlässlichen Grund? Jesus möchte, dass unser Leben gut gegründet ist und wir nicht ahnungslos und unbekümmert in einem Kartenhaus wohnen. Die zurückliegende Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat in erschütternder Weise vor Augen geführt, wie weit wir Menschen bereits in das Gleichgewicht der Natur eingegriffen haben, ohne uns dessen bewusst zu sein.

Vielleicht haben wir gerade noch Zeit, uns und unsere Lebensgewohnheiten grundsätzlich zu ändern. Wir sollten ernsthaft bedenken, welche Welt wir den nach uns Kommenden überlassen. Vielleicht ist das erschreckend aktuelle Gleichnis vom Hausbau ja Hinweis und Aufforderung, die radikale Ethik Jesu ganz neu in unsere Pläne und Absichten, in unsere Ansichten und Überzeugungen einzubeziehen, ehe das Wetter umschlägt.

Pastorin Friederike Costa, Jena | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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