Predigttext
Wohin der Finger zeigt

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Ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause.
1. Petrus 2, Vers 5

Viele beklagen die Spaltungen in unserer Gesellschaft. Menschen anderer Meinung würden ausgegrenzt und isoliert. Unser Predigttext scheint dieses Bild zu untermauern. Ganz wörtlich. Jesus Christus ist für den Petrusbrief der in der Schrift angekündigte Eckstein.

Von Ricklef Münnich

Ein Eckstein ist ein speziell bearbeiteter Werkstein, der, in den Ecken von Bauwerken eingesetzt, von zentraler Bedeutung für die Stabilität des Gebäudes ist. Im Petrusbrief trennt Christus, den Gott aus den Toten gerufen und so zum Eckstein eingesetzt hat, diejenigen, die ihn annehmen und sich als lebendige Steine in Gottes Bauwerk einfügen lassen, von allen anderen. Von jenen, die diesen Eckstein als „Fels des Ärgernisses“ betrachten, wie der Autor den Propheten Jesaja zitiert.

An dieser Scheidung gibt es nichts zu deuteln. Es geht jedoch darum, zu lernen, was die Aufgabe derer ist, die ins Haus des Lebens berufen sind. Nämlich nicht, alle übrigen ins Abseits zu drängen, sondern auf sich selbst zu achten. Für den Briefschreiber bedeutet dies, sich der Berufung gemäß zu verhalten, wie es sich für ein „heiliges Volk“, ein „Volk des Eigentums“ Gottes, geziemt.

Der Auftrag ist nicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern nach oben zum Herrn: Seine Wohltaten und seine Gnade sind zu verkündigen. Klingt einfach? Über Jahrhunderte richtete sich der Finger von Kirche und Theologie auf das jüdische Volk: Seht her, wir sind jetzt Gottes Volk, ihr nicht mehr! Als hätte der Herr sie zu Richtern und nicht zu Dienern im Haus Gottes berufen, was die Aufgabe von Priestern ist. Und damit sind wir wieder in der Gegenwart. Es ist ein grauenvoller Irrweg des Ökumenischen Rats der Kirchen, sich ins Strafgericht über Israel zu setzen! Auch innergesellschaftlich gilt: Wir machen uns selbst zum „Fels des Ärgernisses“ und setzen uns auf Christi Stuhl, wenn wir verurteilen und ausgrenzen.

Der Autor ist Pfarrer i.R. aus Lüder.

Ricklef Münnich | Foto: R. Münnich
Autor:

Online-Redaktion

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