Wenn die Posaune zum Neubeginn ruft


Wochenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2. Korinther 5, Vers 17

„Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei.“ Hand aufs Herz: Wann haben Sie sich zuletzt neu oder wie neu geboren gefühlt? Nach einem Besuch in der Therme? Oder nach einer Behandlung bei Ihrem Physiotherapeuten? Oder nach der Chorprobe? Vielleicht denken Sie nun: „Was hat denn die Chorprobe damit zu tun?“ Eine ganze Menge.

Von Laura Schildmann

Wie oft kommen nach der Probe Sänger zu mir und sagen: „Ich wollte heute eigentlich gar nicht zur Probe kommen, so kaputt war ich. Nun bin ich froh, dass ich mich doch aufgerafft habe, ich gehe jetzt richtig gestärkt nach Hause.“ Musik hat eine große Kraft. Nicht nur für den Körper, nein, besonders auch für den Geist. Sehr eindrücklich habe ich das in einer meiner vorherigen Stellen erleben dürfen: Ein Mann kam mit einer Posaune, die er geschenkt bekommen hatte zu mir. Das Geld war knapp, die Musikschule konnte er sich nicht leisten. Er fragte mich, ob ich ihm helfen könnte, das Instrument zu erlernen. Ich willigte ein unter der Bedingung, dass er später auch im Posaunenchor mitspielen würde. Er übte, und es dauerte gar nicht lange, und er konnte im Chor den Bass unterstützen.

Mittlerweile hatte sich herausgestellt, dass er zu DDR-Zeiten als hochrangiger Stasi-Mitarbeiter tätig gewesen war, der aktiv auch Kirchenmitglieder drangsaliert haben soll. Nun saß er 15 Jahre später im kirchlichen Posaunenchor. Sogar zum Kirchentag ist er mitgefahren. Während des Abschlussgottesdienstes brach er in bittere Tränen aus. Er hatte zum Glauben gefunden, und seine Vergehen lasteten schwer auf ihm. „Vom Saulus zum Paulus“, dachte ich damals. Er war neu geworden, das Alte konnte er hinter sich lassen – nach vielen Gesprächen und aufrichtiger Reue.

Dass die Musik beim Neu-Werden eine große Rolle spielen kann, ist schon lange bekannt. Auf ganz besondere Weise bewegt der Geist Gottes durch sie Herz und Verstand. In diesem Sinne: Jubilate! Jubeln Sie mit Posaunen, Trompeten und Ihrer Stimme, und auch Sie werden sich wie neu geboren fühlen können. 

Die Autorin ist Kantorin in Bad Frankenhausen.

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