Predigt
Ein Programm des Glaubens

- hochgeladen von Mirjam Petermann
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat. Epheser 3, Verse 14 und 15
So werden diejenigen sein, die Christus die Seinen nennt: voller Ausstrahlungskraft und innerer Stärke; Christus im Herzen; in der Liebe verwurzelt; begabt zum umfassenden Verstehen, selbst im Blick auf die Liebe und – irgendwann – gottgleich erfüllt.
Von Ralf-Peter Fuchs
Wer mit diesem Programm aus dem Epheserbrief in unsere Gemeinden schaut, wird Unterschiede feststellen. Das ist auch nicht weiter schlimm. Der Sonntag Exaudi erinnert an die Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Christus ist nicht mehr da, und der Heilige Geist ist noch nicht da. Was soll da werden! Die Apostelgeschichte erzählt, dass selbst die Jünger in dieser Zeit eine Versammlung abhielten.
Aber es steht noch etwas aus. Der Weg ist für uns noch nicht zu Ende. Noch ist die Zeit der Gewöhnung nicht gekommen. Die Kirche hat schon manches Pfingsten erlebt. Offensichtlich ist es an der Zeit für ein neues Pfingsten.
Aber wie macht man ein neues Pfingsten? Antwort: Gar nicht! Es ist eine Gabe Gottes. Alles, was der Epheserbrief an wunderbaren Fähigkeiten von uns Christen aufzählt, ist eine Gabe Gottes. Das ist die korrekte Antwort. Aber sie ist frustrierend. Singend und betend wird in unseren Kirchen eigentlich reichlich um den Heiligen Geist gebeten. Und nun? Ich suche also in unserem Predigtwort nach einem kleinen Hinweis, die Sache zumindest zu beschleunigen. „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater“, heißt es (Epheser 3,14).
Ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich langsam mit Lebenserfahrung kommen kann. Wenn Sie mich fragen, ist nichts so wirksam, Gutes zu behindern und Sinnvolles auf die lange Bank zu schieben, als die drei Geschwister Arroganz, Eitelkeit und Größenwahn. Wer davon infiziert ist, glaubt alles zu können, aber eins kann er nicht: Auf die Knie fallen. Vielleicht liegt es daran.


Autor:Online-Redaktion |
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