Antisemitismus
Petition gegen Judenhass

Teil der Initiative gegen Antisemitismus: Schauspielerin Uschi Glas kritisiert eine mangelnde Solidarität vieler Kulturschaffender mit Betroffenen. | Foto: epd-bild/mck
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Eine Initiative aus Wissenschaft, Politik und Kultur fordert, konsequenter gegen Antisemitismus vorzugehen. Dazu hat sie einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt und eine Petition gestartet.
Berlin (epd).
Mit einem Fünf-Punkte-Plan und einer Petition will die „WerteInitiative e.V. jüdisch-deutsche Positionen“ den Kampf gegen Antisemitismus vorantreiben. Trotz anderslautender Bekenntnisse bleibe die Politik in diesem Feld weitgehend untätig, kritisierte der Münchner Wirtschaftswissenschaftler und Mitinitiator Guy Katz bei der Online-Vorstellung des Plans. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, beklagte ein „stärker werdendes Gefühl des Alleinseins“ von Jüdinnen und Juden, die Schauspielerin Uschi Glas eine mangelnde Solidarität vieler Kulturschaffender mit Betroffenen.
Laut dem Fünf-Punkte-Plan der Initiative soll die Bildung zu jüdischem Leben und die Begegnung damit verstärkt werden. Antisemitismusbeauftragte müsse es an jeder Hochschule geben, lautet eine Forderung.
Jüdisches Leben soll laut dem Plan gesichert und im öffentlichen Raum verankert werden. Nötig sei auch eine Reform des Strafrechtsparagrafen zur Volksverhetzung, etwa eine Absenkung der Strafbarkeitsschwelle, um jüdisches Leben wirksam zu schützen. Klein sagte, das Wort „antisemitisch“ müsse in diesem Paragrafen stehen. Zudem muss laut dem Plan jüdische Religionsfreiheit im Feiertagsrecht gewährleistet werden.
Der Plan sieht die Förderung von Städtepartnerschaften mit Israel und von Kulturveranstaltungen jüdischer Organisationen vor. Öffentliches Geld dürfe nicht an antisemitische Projekte fließen, heißt es weiter. Außerdem sei das Monitoring von Judenhass auszubauen. Jährliche Berichte sollten über Fortschritte und Entwicklungen informieren.
Die öffentliche Unterstützung für den Fünf-Punkte-Plan sei noch verhalten, merkte Initiator Katz an. Er habe auf seine Anfragen zwar nur selten Ablehnungen erhalten, jedoch „ganz viel Schweigen“, sagte er. Beispielsweise stehe bislang auf der Unterstützerliste keine einzige Hochschule und nur ein Lehrerverband.
Glas sagte, Kulturschaffende äußerten oft Angst vor möglichen Konsequenzen wie etwa ausbleibenden Rollenangeboten, wenn sie sich gegen Judenhass positionieren sollten. Die Schauspielerin sah darin eine Ähnlichkeit zu den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, erklärte, seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 habe sich das Leben jüdischer Menschen hierzulande „radikal verändert“. Die Lage im Nahen Osten sei für Antisemiten aber nur ein Anlass, nicht der Grund für ihren Hass, der sich „eine Sprache von Frieden und Verständigung“ umwerfe wie einen Mantel, betonte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. „Wer Antisemitismus zurückdrängt, stärkt Zusammenhalt und Freiheit“, sagte Knobloch.
Am Donnerstag startete auch eine Petition in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Unterstützung des Fünf-Punkte-Plans. Am 5. Oktober ist eine Kundgebung in München geplant.

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