Predigttext
Grenzen überwinden

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Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Johannes 14, Vers 27

Der Blick des Grenzbeamten ist streng. Ein bisschen macht er mir Angst, bin ich doch gerade mal zehn Jahre alt auf dem Weg in den Westen.

Von Dorothea Heller

Aber schließlich fährt der Zug weiter, von Weimar nach Hamm, 1986. Die neue Freiheit zu reisen, die habe ich in den kommenden Jahren erst nach und nach begreifen können. Als ich später selbst Kinder hatte, war ich froh und dankbar, dass sie dahin fahren können, wo sie wollen.

„Ausländer dürfen nicht mehr in Harvard studieren“ lese ich im Mai 2025 und denke: Schlimm, aber Gott sei Dank in den USA und nicht hier. Aber eigentlich weiß ich: Schon seit September 2024 sind die deutschen Außengrenzen wieder kontrolliert. Ein bisschen ist sie zurück, die Angst, die Beklemmung. Dabei trifft die neue Härte an den Grenzen gar nicht mich persönlich.

Pfingsten um das Jahr 33 n. Ch.: Viele Menschen sind da. Aus aller Welt. Die unterschiedlichsten Sprachen werden gesprochen bei dem Fest in Jerusalem. Und mitten drin die Jünger. Sie haben sich eingeigelt vor Trauer, Jesus ist nicht mehr bei ihnen. Und dann geschieht das Wunder. Sie erlangen nicht nur ihren Lebensmut zurück, sondern verstehen auch die vielen Sprachen, die auf den Straßen gesprochen werden. So konnten sie (Sprach-)Grenzen überwinden und anderen von Jesu Auferstehung erzählen.

Denn bei Gott gibt es keine Grenzen. Seine Liebe gilt allen, und seine Botschaft ist überall gültig. Davon erzählen sie mutig, glücklich, befreit. In den Ohren noch ganz frisch die Worte, die ihnen Jesus gegeben hatte: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Diese Zusage galt den Menschen damals, sie galt dem kleinen Mädchen an der Grenze 1986, sie gilt den vielen verunsicherten und verängstigten Menschen heute: Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. 

Die Autorin ist Pfarrerin in Weimar.

Pfarrerin Dorothea Heller | Foto: Foto: Guido Werner
Autor:

Online-Redaktion

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