Wort zur Woche
Erinnerung als Seelenbalsam

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Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, Vers 2


Wann beginnen Erinnerungen? Bei den einen schon mit zwei bis drei Jahren, bei den anderen vielleicht erst kurz vor dem Schulbeginn? Längst ist erwiesen, dass sehr verschiedene Faktoren für unser Erinnerungsvermögen eine Rolle spielen.

Von Annegret Friedrich-Berenbruch

Erlebnisse mit besonderer Dichte brennen sich tief ins Gedächtnis ein und sind oft bis ins hohe Alter abrufbereit. Was tief im Inneren verborgen liegt, wird zur Bewältigung unterschiedlichster Lebenssituationen wieder „hochgeholt“. Wer sich erinnert, geht in die eigene Seelentiefe und vermag bestenfalls gestern, heute und morgen positiv zu verbinden, was geschieht!

Nicht zu vergessen, dass Gott uns Gutes tut, dazu ermuntert Psalm 103. Hier erinnert sich ein Mensch an seine eigene Gottvergessenheit. Diese Worte sind mehr als 2000 Jahre alt und doch heute genauso wichtig, denn Gottvergessenheit ist weit verbreitet. Ehrlich, wenn Sie sich an die vergangenen Jahre erinnern, vom Allgemeinen bis hin zum Persönlichen, woran erinnern Sie sich? Kommen zuerst die guten Dinge in Ihren Sinn oder doch erst das Schwere, was uns bedrängt: Krieg und Krisen, Abschiede, Hunger, Elend und Ungerechtigkeit?

„Meine Seele, vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat“, denn nichts davon soll vergessen werden. Nichts soll ungesagt und unbedankt vor Gott bleiben. Deshalb erinnere dich, meine Seele, was du durch andere Menschen, durch anvertraute Gaben, durch Entdeckungen in der Natur, durch Musik oder vieles mehr Gutes erfahren hast. Erinnere dich, was du Gutes erlebt hast im Glauben und durch Menschen, die dir geholfen haben, durch besondere Momente. Erinnere dich, meine Seele, wo du Gottes Fürsorge und Freundlichkeit auch in Leid und Mühsal erlebt hast! Spüre dem allen immer nach, meine Seele, und danke deinem Gott, der dir so viel Gutes getan hat und tun will! Mögen wir Kraft und Mut schöpfen aus der Erinnerung an Vergangenes, auch gerade dann, wenn uns Schweres trifft und – so gebe es der lebendige Gott – mit seiner Hilfe überwinden werden.

Die Autorin ist Kreisoberpfarrerin in Dessau.

Annegret Friedrich-Berenbruch | Foto: A. Friedrich-Berenbruch
Autor:

Online-Redaktion

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