Wort zur Woche
Einfach mal die Hände in den Schoß legen

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Wort zur Woche Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, er kommt gewaltig.
Jesaja 40, Verse 3 und 10

Vor Weihnachten sind jede Menge Vorbereitungen zu treffen. Doch, beherzigen Sie dabei die biblische Aufforderung, den Weg für den Herrn freizumachen, sprich: Ihr Herz zu öffnen für die Ankunft Gottes? Bereitet dem Herrn den Weg. Wenn ich überlege, wie das geschehen soll, fällt mir nichts anderes ein als dies: das geschäftige Tun im Advent hin und wieder unterbrechen und einfach die Hände in den Schoß legen.
Nichts tun, ausruhen. In Erwartung, dass Gott kommt. Diese Haltung ist uns abhanden gekommen. Wir erwarten nicht mehr, dass Christus hier in unsere Welt, in der wir uns bestens eingerichtet haben, kommt.
Als der Prophet den Israeliten diese Verheißung zuspricht, befinden sie sich in babylonischer Gefangenschaft, einer beklagenswerten Situation, Jahrhunderte vor Christus. Das Wort soll sie in ihrer verzweifelten Lage trösten, vielleicht auch aus der Depression holen, Mut machen. Wir leben glücklicherweise nicht wie die Menschen damals in der Verbannung.
Wenn Christus hier eintrifft, findet er bei uns eine sehr komfortable Situation vor, aber Baustellen gibt es reichlich. Denken wir nur an das Klima. An die Polarisierung der Gesellschaft in unserem Land. Wie die Probleme zu lösen sind, darüber gehen die Auffassungen weit auseinander, sodass sich unterschiedliche Lager bilden, die unversöhnlich scheinen. Und im persönlichen Leben blickt auch jeder und jede auf irgendeine Ecke, wo es nicht so richtig vorangeht. Egal, in welches Haus wir treten, in jeder Familie gibt es eine Hoffnung, die sich endlich erfüllen möge.
Gott kommt gewaltig. Diese prophetische Verheißung gilt damals wie heute. Wir müssen nicht so tun, als könnten wir die Welt retten. Wir können es nicht. Selbstverständlich sind wir zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung aufgefordert. Alles, was in unserer Macht steht, sollten wir tun, um die Welt etwas zu verbessern. Aber aus eigener Kraft werden wir sie nicht retten, außer denn Gott tut es. Und er wird es tun, wenn er kommt.

Theologin Sabine Kuschel, Dresden

Theologin Sabine Kuschel, Dresden | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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