Wort zur Woche
Die Aufforderung gilt nicht irgendjemandem

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Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.
Jesaja 40, Verse 3.10

Advent – Ankunft. Wer kommt? Nicht das goldgelockte, engelsgleiche Christkind von der Glühweinflasche, sondern der Herr. Nicht allein mein Gott, nicht der Gott der Christen, sondern der Herr der Welt. Jesus kommt, die Welt wird auf den Kopf gestellt.

Von Sophie Kersten

Was eben noch steil war wird gerade, wo nichts wuchs, sprießt es üppig. Geringer will ich vom Advent Gottes nicht denken.

Wie eine stärkende Wörterbrühe wärme ich mir täglich eine neue Tasse davon auf. Gott kommt, er ist schon auf dem Weg. Und sein Kommen wird gewaltig sein. Nicht die Kerzen, Pyramiden und der Duft von Plätzchen machen den Advent, sie sind Seelen-Zierde von etwas, was doch so viel größer ist. Die Welt steht Kopf – und das ganz anders, als ich es in der Welt erfahre. Die Welt steht Kopf im Guten. Der große Gott kommt mir ganz nah.

Den Ohren und Seelen untröstlicher, geknickter und entwurzelter Menschen wurde der Vers des Wochenspruchs einmal zugesprochen. Gott sieht die Kälte der Welt, und es lässt ihn nicht kalt. Auf den Kopf will er alles stellen. Nicht das gesenkte Haupt und die Gottesferne soll uns bleiben. So lässt er seinen Propheten Jesaja ausrichten: Tröstet mein Volk, sagt Gott. Er ist euch nahe! Er war es immer – und wird es immer sein.

Mit seinem Kommen werden Gefangene frei, Belastete erlöst, Verachtete angesehen. Und Frieden, Frieden wird einkehren mit Gott. Dem Herrscher der Welt, unserem Gott, meinem Gott. Und ich lege meine Hände um diese wärmenden Worte, die mir vom Herrn der Welt sprechen und ihn hineinholen in mein Leben.

Ich merke endlich die leise, aber deutliche Aufforderung darin: Los, du, bereite dem Herrn den Weg! Es muss auch durch mich geschehen, dieses Auf-den-Kopf-stellen. Gott traut es mir zu und kommt mir den halben Weg ja schon entgegen. So hauche ich noch einmal in die dampfenden Worte in meiner Hand und spüre, wie Zuversicht und Kraft von ihnen ausgehen. Durch mich, hinein in diese Welt.

Die Autorin ist Pfarrerin in Bad Klosterlausnitz . 

Foto: S. Kersten
Autor:

Online-Redaktion

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