Kirchenmusik
Der Erste seiner Art
- Rudolf Mauersberger (1889–1971)
- Foto: Zentrum für Kirchenmusik in der EKM
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Mit einem Brief aus Eisenach vor über 100 Jahren wurde eine Idee geboren, die nicht nur ein neues Kapitel in der Geschichte der Thüringer Kirchenmusik schrieb, sondern auch bei anderen Landeskirchen auf großes Interesse stoßen sollte.
Von Sebastian Nickel
In dem Schreiben an den Thüringer Landeskirchenrat vom 25. August 1924 schlug der Kirchenvorstand der Eisenacher Georgenkirche vor, die Stelle für einen "Landeskirchenmusikdirektor“ zu schaffen. Das Amt sollte in Verbindung stehen mit dem Kantorenamt an der Georgenkirche, der Taufkirche Bachs. Der Vorschlag fand Anklang, und Rudolf Mauersberger (1889–1971) wurde am 1. August 1925 eingeführt: als Georgenkantor sowie in das deutschlandweit erstmalig geschaffene Amt als Kirchenmusikwart.
Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Einrichtung einer landeskirchlichen Musikbibliothek und die Gründung des Eisenacher Bachchores. Bis in die 1930er-Jahre gab es nur drei hauptamtliche Kirchenmusiker: in Eisenach, Jena und Weimar. Alle anderen Stellen wurden mit Lehrer-Kantoren besetzt. Eine zentral organisierte Weiterbildung von Organisten und Chorleitern gab es nicht, ebenso wenig ein einheitliches Gesangbuch.
Das voranzutreiben, darum hat sich Rudolf Mauersberger verdient gemacht. Ihm zu verdanken ist das „Thüringer Gesangbuch", in dem neben dem Stammteil des Deutschen evangelischen Gesangbuchs (DEG) 163 weitere Lieder integriert wurden. Das 1928 eingeführte Gesangbuch war für den Aufbau und den Einigungsprozess der noch jungen Thüringer Landeskirche von großer Bedeutung. Die Musikabteilung unter Leitung des Kirchenmusikwarts, später des Landeskirchenmusikdirektors, bestand bis 2005, bevor sie 2006 im neu gegründeten Zentrum für Kirchenmusik der EKM in Erfurt aufging.
Tipp: Chorfest 100 Jahre Bachchor, 30. August, 15 Uhr, Nikolaikirche Eisenach
Autor:Online-Redaktion |
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