Aus aller Welt
Kritik an Lage der Flüchtlinge in Bangladesch

Berlin (epd) – Zwei Jahre nach der Militäroffensive gegen Rohingya in Myanmar leben nach Angaben von Amnesty International weiter eine Million Flüchtlinge der muslimischen Minderheit unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bangladesch. Die Hälfte davon seien Kinder oder Jugendliche.
Es sei den Rohingya in Bangladesch verboten zu arbeiten, deshalb seien die meisten von humanitärer, jedoch unzureichender Hilfe abhängig. Die Menschen müssten bei sengender Hitze dauerhaft in temporären Unterkünften wohnen, die kaum Schutz vor Monsunregen böten. In den Lagern, mit hygienisch «teilweise katastrophalen» Zuständen, gebe es keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser.
Amnesty fordere von der Regierung in Bangladesch, alle Restriktionen gegen Rohingya aufzuheben und dafür zu sorgen, dass ihre Menschenrechte gewahrt werden. Die internationale Gemeinschaft solle ihre finanziellen und technischen Hilfsleistungen ausweiten und mit Bangladeschs Regierung langfristige Perspektiven für die Geflüchteten entwickeln.
Unterdess kündigten die Behörden in Bangladesch an, die Mobilfunknetze in Flüchtlingslagern der Rohingya stundenweise  abschalten. Der Zugang werde zwischen 17.00 Uhr und 5.00 Uhrgesperrt, berichtete die bangladeschische Zeitung «Daily Star» am
Dienstag. Zudem dürfen Flüchtlinge demnach keine SIM-Karten für ihre  Handys mehr kaufen. Die Betreiber hätten bis kommende Woche Zeit, um die Anordnungen umzusetzen. Die Telekommunikationsbehörde begründete
das Vorgehen mit Sicherheitsbedenken.

Vor knapp zwei Wochen hatte Außenminister A.K. Abdul Momenerklärt, man wolle es den Rohingya «weniger behaglich» machen, damit
sie einwilligten, nach Myanmar zurückzukehren. Nach November 2018 war
am 22. August ein zweiter Versuch zur Rückführung gescheitert.

Autor:

Mirjam Petermann

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