Mein Pilger-Blog (3)
Halbmarathon im klassischen Rom

- Fontana de Trevi, gut besucht
- Foto: Willi Wild
- hochgeladen von Willi Wild
Vom 18. bis 24. Oktober befindet sich eine Reisegruppe von Leserinnen und Lesern der Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“ und „Der Sonntag“, der sächsischen Kirchenzeitung, anlässlich des Heiligen Jahres in Rom. Reiseleiter und Chefredakteur Willi Wild schreibt hier seine Eindrücke und Erlebnisse nieder.
“Du bist nicht allein“, dieser Klassiker ging mir heute durch den Kopf. Die ohnehin schwierige Verkehrssituation in der italienischen Hauptstadt wurde noch zusätzlich durch den alljährlichen Halbmarathon erschwert. Wie gut, dass wir für die Fahrt zur evangelischen Christuskirche die U-Bahn nutzen können. Allerdings waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Schieben, drängen und drücken. Sardinen haben vermutlich mehr Platz in der Dose als wir in der Blechbüchse. Ergebnis: einer Reiseteilnehmerin wurde im Taschendieb Nahkampf das Portemonnaie geklaut. Glücklicherweise hatte sie nicht viel Geld mitgenommen und der Ausweis lag auch im Hotelsafe.
Um 10 Uhr waren wir Gäste im Abendmahlsgottesdienst der deutschen evangelischen Gemeinde. Pfarrer Michael Jonas predigte über einen Abschnitt des Jakobusbriefes. Das Thema: der Glaube, der in den Werken sichtbar wird. Nachzulesen: 18. Sonntag nach Trinitatis – absolute Leseempfehlung. Anschließend wurden wir zum kleinen Empfang in den Garten der Christuskirche zum Austausch und zur Begegnung mit der Gemeinde gebeten. Vielen Dank für die Gastfreundschaft! Auch Tilmann Kleinjung, ARD-Studioleiter, gesellte sich zu unserer Gruppe und gab uns einen kleinen Überblick über seine Arbeit als Journalist und Korrespondent für Italien, Griechenland, Malta und San Marino.
Die Zeit in der evangelischen Gemeinde verging wie im Flug und viel zu schnell. Aber wir hatten unseren nächsten Termin an der Säule der unbefleckten Empfängnis auf der Piazza Mignanelli nahe der Spanischen Treppe, die eigentlich eine französische ist und zur Trinitatiskirche gehört, gebaut von einem Italiener. Spanische Treppe nur deshalb, weil sie von der Trinita dei Monti hinunter zur spanischen Botschaft führt. Diese und andere hintergründige Geschichten erfuhren auf dem dreistündigen (!) Stadtspaziergang durch das klassische Rom von unserer kompetenten Reiseführerin Vittoria. Unser „Halbmarathon“ endete auf der Piazza Navona und dort in der Kirche Santa Maria dell‘ Anima, der deutschen katholischen Kirche, die eine der schönsten Roms sein soll. Um hier einen Vergleich zu haben, werden wir im Laufe der Woche noch eine Führung durch die wichtigsten Innenstadtkirchen bekommen.
Heute Abend haben wir uns als Pilgergruppe zusammengefunden, um uns etwas besser kennenzulernen. Die Unterschiedlichkeit ist spannend und bereichernd. Uns eint die Neugier auf die Stadt, die Menschen und die Begegnungen. Morgen haben wir einen langen Tag vor uns. Petersdom, Heilige Pforte, Vatikanische Museen, Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen und zum Abschluss noch die Teilnahme am Abendgebet der Gemeinschaft Sankt‘Egidio in Trastevere.





Autor:Willi Wild |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.