Sant'Egidio
Appell für legale Aufnahme von Geflüchteten

 Marco Impagliazzo, Präsident von Sant’Egidio | Foto: epd-bild/Christian Ditsch
  • Marco Impagliazzo, Präsident von Sant’Egidio
  • Foto: epd-bild/Christian Ditsch
  • hochgeladen von Online-Redaktion

München (epd). Die katholische Laiengemeinschaft Sant'Egidio drängt auf eine humanitäre Flüchtlingspolitik. Vor zehn Jahren habe das Bild des dreijährigen toten syrischen Kindes Alan Kurdi eine große Betroffenheit und Hilfsbereitschaft für Geflüchtete ausgelöst, erklärte die christliche Gemeinschaft. Seitdem habe sich die Lage vollkommen gewandelt: «Grenzen werden geschlossen, Zäune errichtet, Abschiebungen verstärkt durchgeführt. Die Aufnahme von Migranten darf nicht gegen die Sorge um die eigenen Probleme ausgespielt werden. Abschottung darf nicht zum Leitwort werden.»

Das Leid der Flüchtlinge sei um vieles dramatischer geworden, auch aufgrund der zunehmenden Kriege, hieß es weiter in dem Appell, der unter anderen von den evangelischen Bischöfen Christian Stäblein (Berlin), Ernst-Wilhelm Gohl (Stuttgart) sowie dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Altbischof Heinrich Bedford-Strohm, unterzeichnet wurde. «Wir dürfen nicht gleichgültig bleiben», so der Appell: «Hierzu gehört auch, dass die deutschen Zusagen an die afghanischen Hilfskräfte unverzüglich umgesetzt werden, die schon zu lange warten und von Verhaftung oder sogar Zurückweisung bedroht sind, was ihr Leben gefährden würde.»

In Europa verbreite sich eine Logik, «in der jeder für sich allein und teilweise gegen den anderen rudert», so die Gemeinschaft Sant'Egidio. Versäumt werde die Entwicklung gemeinsamer Lösungen, die «die Notwendigkeit der Zuwanderung für den Arbeitsmarkt und den humanitären Anspruch unseres Kontinents mit dem rechtmäßigen Bedürfnis nach legaler Migration verbindet». Dem Appell haben sich auch die Präsidentin und der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp und Thomas Söding, angeschlossen.

Die katholische Laiengemeinschaft Sant'Egidio wurde 1968 unter dem Eindruck der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Rom gegründet. Sie besteht nach eigenen Angaben aus einem Netzwerk von Gemeinschaften in 70 Ländern, denen etwa 60.000 Mitglieder angehören. Ziele der Gemeinschaft sind gemeinsames Gebet, Engagement für Arme und Frieden. Mehrfach vermittelte die Gemeinschaft zwischen Konfliktparteien, etwa im Südsudan.

Autor:

Online-Redaktion

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

43 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.