Friedenstreck-Tagebuch
Heu und Melonen

- Auf Friedensfahrt: Aktuell sind drei Kutschen mit neun Pferden unterwegs, der dreispännig mit Freibergern gefahrene Glockenwagen, zwei weitere Freiberger Schimmel ziehen das nächste Gespann, und die kleine Kutsche mit vier Ponys. Mit dabei ist auch ein Tross von Begleitfahrzeugen einschließlich Kuchenwagen zur Versorgung der 18-köpfigen Mannschaft.
- Foto: Donatha Castell
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Seit dem 8. Mai sind sie unterwegs, die Pferdekutschen mit einer aus Militärschrott gegossenen Friedensglocke. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges soll die Glocke quer durch Europa bis nach Jerusalem gebracht werden. Anfang August war der Treck noch in Rumänien unterwegs. Inzwischen hat er Bulgarien erreicht.
Von Donatha Castell
Es ist gar nicht so leicht, so viele Eindrücke zu verarbeiten und wiederzugeben. Wir haben zuletzt Probleme mit einem Pferd gehabt, das lahmte und mussten die Pferde verladen und die Kutsche an einen PKW anhängen.

- Rast am Donauufer in Rumänien: Die Pferde grasen und trinken direkt aus dem Fluss.
- Foto: Donatha Castell
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Jeder Tag hat seine eigene Sorge, aber auch seine eigene Schönheit: So hatten wir eine wunderbare Rast am Donauufer - der Ausblick war einfach wunderschön. Die Pferde grasen und trinken direkt aus dem Fluss. Immer wieder ist neuer Hufbeschlag nötig, manchmal unterwegs, im Idealfall aber im Lager.

- Frisch beschlagen: Immer wieder ist neuer Hufbeschlag nötig, manchmal sogar unterwegs.
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Wir haben auch Geburtstage gefeiert, viele Besucher begrüßt, Spenden entgegengenommen. Da es sehr heiß ist, kommen die Menschen uns oft erst spät besuchen, manchmal wenn wir eigentlich schon zu Bett gehen wollen. So werden die Pferde auch im Dunkeln gestreichelt.
Am 4. August haben wir die Grenze nach Bulgarien überschritten und das schöne Rumänien, das alle unsere Vorstellungen verändert hat, verlassen. Vier Wochen war der Treck in dem Land unterwegs. Wir erlebten die pulsierende ehemalige Kulturhauptstadt Europas Timişoara bei einem Mittelaltermarkt und die Abgeschiedenheit und Armut kleiner Bauerndorfer.

- Große Hilfsbereitschaft: Heu und Wasser sind in der Grenzregion am Rand der EU wertvoll, und doch gibt es für Pferde beides.
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Beeindruckt hat uns die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Heu und Wasser sind in der Grenzregion am Rand der EU wertvoll, und doch gibt es für Pferde beides. Und auch wir werden beschenkt mit Auberginen und Melonen. Voller Stolz zeigen die Menschen, wie sie leben und arbeiten und bedanken sich für den Moment der Aufmerksamkeit, den der Friedenstreck ihrem Arbeiten und Leben schenkt.
Hintergrund
In Jerusalem soll die Friedensglocke in der "Hand-in Hand-Schule" ihren Platz finden, einem Ort, wo Kinder aus jüdischen, muslimischen und christlichen Familien zusammen lernen und aufwachsen. Bis es soweit ist, erklingt auf dem über 4800 Kilometer langen Weg ihre Botschaft vom Wunsch nach Frieden.
In den zurückliegenden 12 Wochen ging die Reise von Deutschland aus durch Tschechien, Österreich, die Slowakei und Ungarn. Täglich werden etwa 25 Kilometer zurückgelegt, jedes Mal ein neues Lager bezogen. Alle sieben Tage gibt es einen Ruhetag - zur Erholung für Mensch und Tier.
Aktuell sind drei Kutschen mit neun Pferden unterwegs, der dreispännig mit Freibergern gefahrene Glockenwagen, zwei weitere Freiberger Schimmel ziehen das nächste Gespann, und die kleine Kutsche mit vier Ponys. Mit dabei ist auch ein Tross von Begleitfahrzeugen einschließlich Kuchenwagen zur Versorgung der 18-köpfigen Mannschaft.




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