Vordruck für Kirchengemeinden
Weihnachtsandacht für Zuhause

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Wer am Heiligabend nicht am Gottesdienst in der Kirche teilnimmt, kann zu Hause das Kommen des Herrn feiern. In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung finden Sie eine Andacht für Zuhause.


Service für Gemeinden

Für Gemeindebriefredaktionen bieten wir einen besonderen Service. Wir stellen Ihnen die Andacht in drei verschiedenen Versionen zur Verfügung: als Faltblatt zum Selbstausdrucken, als professionelles Print-Dokument und als Webversion für Ihre Homepage.

Faltblatt
Hier finden sich immer 2 Seiten auf einem Din-A4-Blatt. Bitte nicht verkleinern, sondern 100 Prozent drucken, dann passt es gut mit dem Falz.
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Print-Datei
Wenn Sie die Weihnachtsandacht drucken lassen möchten, verwenden Sie dieses Dokument. Hier sind für Ihre Druckerei 3 mm Beschnittzugabe belassen.
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Webversion
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Vor Beginn

Bereiten Sie ein Fest vor, auch wenn Sie allein oder zu zweit sind. Machen Sie es sich schön im weihnachtlich geschmückten Zimmer. Entzünden Sie die Kerzen und stellen Sie eine Weihnachtskrippe mit Ihren Figuren oder ein Bild mit einer künstlerischen Darstellung der Geburt Christi bereit, dazu Fotos von Ihren Lieben.
Wer nicht singen mag, kann die passende Musik für die Andacht zu Hause auch von der CD hören oder über das Internet abspielen. Alle Liedbegleitungen können als MP3-Audiodatei aufgerufen und heruntergeladen werden:

Alle Lieder finden sie hier >>>

Anfangen

Einer spricht:
„Das Volk, das im Finstern wandelt,
sieht ein großes Licht, und über de-
nen, die da wohnen im finstern
Lande, scheint es hell.“
Jesaja 9,1

Dann erklingt ein Stück weihnachtliche Musik, zum Beispiel der Eingangschor des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach oder der Anfang des Magnificat von John Rutter.

Beten

Am Anfang: das Licht. Am Anfang: das Wort. Am Anfang: der Mensch. Am Anfang: die Liebe. Am Anfang: ein Kind. Gott, du kommst zur Welt. Dann komm auch zu mir. Komm in mein Haus. Komm in mein Herz. Amen.

Singen oder hören

Lied: Wie soll ich dich empfangen
(EG 11,1-3)

Die Weihnachtsgeschichte

Lukas 2,1-7
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statt-halter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
(Maria und Joseph und das Kind mit der Krippe werden aufgestellt.)

Singen oder hören

Lied: Es ist ein Ros’ entsprungen
(EG 30,1-3)

Die Weihnachtsgeschichte

Lukas 2,8-14
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
(Die Hirten, noch abseits vom Stall auf dem Feld, werden aufgestellt, dazu der oder die Engel.)

Singen oder hören

Lied: Vom Himmel hoch, da komm ich her (EG 24,1-4)

Die Weihnachtsgeschichte

Lukas 2,15-20
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
(Die Hirten werden in die Nähe des Kindes gerückt und, wenn vorhanden, auch die anderen Figuren hinzugestellt.)

Singen oder hören

Lied: Ich steh an deiner Krippen hier
(EG 37,1+4)

Betrachtung

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Jesaja 11,1+2

Es begab sich aber zu unserer Zeit, dass ein Gebot von der Regierung ausging, dass alle Welt geschützt würde. Diese Pandemie war zwar keineswegs die allererste. Sie geschah aber, als wir meinten, die Welt inzwischen gut im Griff zu haben. Und es begab sich zu unserer Zeit, dass Politiker erneut appellierten, sich zu Weihnachten nicht aufzumachen, sondern zu Hause zu bleiben, und einander nicht Nähe zu schenken, sondern Abstand.

Fest der Kontraste
Hirten hüten auch in dieser Nacht ihre Herde, Pfleger und Schwestern sind bei den Kranken und Hilfebedürftigen, sind der Gefahr ausgesetzt, auch angesteckt zu werden, und tun doch ihren Dienst für uns alle. Und die Schwerkranken und Sterbenden möge die „Klarheit des Herrn“ umleuchten und der Himmel sich öffnen für sie, auch noch im letzten, einsamen Augenblick.
Wir spüren deutlicher als früher: Weihnachten ist ein Fest tiefer Kontraste. Zwischen Finsternis und Licht, Furcht und Freude, Verlorenheit und Rettung. „Euch ist heute der Heiland geboren“ – da muss offenbar geheilt werden, weil jemand verletzt oder schwerkrank ist. „Christ, der Retter, ist da“ – da muss gerettet werden wie aus Lebensgefahr, aus einer Katastrophe.
Christus, der Heiland, der Retter, kommt nicht in eine Welt der Verzauberten und Verzückten, sondern in eine Welt der Verletzten und Verwundeten. Nicht in eine heile Weihnachtswelt, sondern in eine Welt, die krank ist und die die Symptome ihrer Krankheit immer weniger verdrängen kann. Das Evangelium erinnert uns daran: Wir sind nicht Gefangene der Pandemie, nicht Opfer der globalen Herrschaft eines Virus. Wir sind, seit Gott zur Welt kam, schon längst Teil einer Geschichte, die nicht ins Verderben führt, sondern ins Leben.

Gott schafft die Welt neu
Maria und Joseph gehen nach Bethlehem, weil der Kaiser es angeordnet hat, aber auch, weil sie Teil von etwas Größerem sind. Der ewige Gott braucht sie dort, weil ein neuer Spross aus dem Hause David, aus der Wurzel Jesse erwachsen soll. „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart“, eine Blume im Winter, ein Feuer in der Kälte der Welt, ein Licht in der Finsternis. „Aus Gottes ew’gem Rat ist uns ein Kind geboren, welches uns selig macht.“
Mit jedem Kind schafft Gott die Welt neu. Mit diesem Kind schafft Gott eine neue Welt, und wir sind ein Teil von ihr. Wir sind nicht irgendwelchen Mächten unterworfen, die sich verschworen haben, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Es leuchtet hell und klar in der Finsternis: Wir haben Zuflucht und Heimat in Gottes Liebesraum, in dieser Nacht, in jeder Nacht, in Zeit und Ewigkeit.
Jesus stellt einmal ein Kind in die Mitte und sagt: Werdet wie die Kinder! Weltoffen, schutzbedürftig, voll Vertrauen wie ein Kind. Erwartungsvoll wie ein Kind, das jeden neuen Tag beginnt mit der Hoffnung: Heute kann etwas Großes geschehen.

Das Rettende ergreifen
Unsere Hoffnung reicht weiter als bis zum Ende der Pandemie. Denn „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“ Wir haben es mit Gott, dem Herrn in Zeit und Ewigkeit zu tun. Der will die Welt heilen, durch Christus, den Heiland. Er lehrt uns Erkenntnis und Vertrauen. Und lehrt uns, Mensch zu sein und uns im Menschlichen zu bewähren. Lehrt uns heilen und das Rettende zu ergreifen. Die Welt ist sehr gefährdet, aber hier ist das Rettende. Lasst euch gesund machen: in euren Herzen, in euren Beziehungen untereinander, in euren Hoffnungen, in euren Träumen!

Singen oder hören

Lied: Hört der Engel helle Lieder (EG 54,1-3)

Beten

Du Gott im Kind, du Licht der Welt,
wir müssen Abstand halten, doch du kommst uns nahe.
Wir können einander nicht besuchen, aber du willst bei uns wohnen.
Wir grüßen einander von ferne, doch du umarmst uns zart mit deiner Liebe.
So sind wir untereinander verbunden – durch dich.
Wir beten:
Für alle, die heute einsam sind: sei ihnen nahe.
Für die Kranken: steh ihnen bei.
Für die, die arbeiten müssen: gib ihnen Kraft.
Für die, welche vieles verloren haben: sei du ihr Halt.
Für die auf der Flucht vor Not und Krieg: dein Engel sei mit ihnen.
(Die Hand wird aufs Herz gelegt.)
So wie in uns, schlägt auch das Herz in denen, die uns lieb sind und um die wir uns sorgen.
Wir legen sie dir, Gott, ans Herz. Wir sagen dir in der Stille ihre Namen.
(Stille)
Du bist Mensch unter Menschen geworden, um uns ganz nahe zu sein.
Bleibe bei uns heute, in diesen Tagen und im kommenden Jahr.
Vaterunser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Lied

Lied: O du fröhliche (EG 44,1-3)

Segen

Gottes Licht in unseren Augen.
(Die Finger berühren sanft das Gesicht.)
Gottes Liebe in unseren Herzen.
(Die Hände werden übereinander aufs Herz gelegt.)
Gottes Güte in unseren Händen.
(Die Hände werden ineinander zu einer Schale gelegt, dann werden die Arme weit ausgebreitet.)
So segne und behüte uns Gott,
der ewige und barmherzige,
Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Musik

Hören Sie zum Ausklang beispielsweise das "Hallelujah!" aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel, gespielt vom Projekt-Chor des Johann-Strauss-Orchesters Wiesbaden.

Der Autor, Matthias Rost, ist promo-vierter Theologe beim Gemeindedienst
der EKM. | Foto: Foto: privat
  • Der Autor, Matthias Rost, ist promo-vierter Theologe beim Gemeindedienst
    der EKM.
  • Foto: Foto: privat
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Beatrix Heinrichs

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