Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Knallerbsen und andere Ärgernisse

G+H Nr. 20 vom 16.6.21 | Foto: G+H

„Sag mal, geht‘s noch?“ –
Die Empörungskultur ist keine neuzeitliche Erfindung. Schon in der Bibel lesen wir im Brief des Apostels Paulus an die Korinther, dass das Wort vom Kreuz vielen ein Ärgernis ist.
Erinnern Sie sich noch an Regina Zindler? Die Vogtländerin geriet vor 22 Jahren über einen Knallerbsenstrauch am Maschendrahtzaun in Streit mit ihrem Nachbarn. Stefan Raab machte daraus einen Hit und Regina Zindler über den Maschendrahtzaun hinaus bekannt.
Was er wohl aus dem Sachverhalt einer Klage gemacht hätte, die am Düsseldorfer Amtsgericht anhängig war und jetzt zum Nachteil der Beklagten entschieden wurde? Eine nicht näher bezeichnete Düsseldorferin liess in ihrem Garten ein sieben Meter hohes Holzkreuz errichten, zum Ärgernis ihrer Nachbarin. Das Kreuz gehöre wegen seiner Größe und Beleuchtungsintensität „nicht zur üblichen Gartengestaltung“, begründete das Gericht die Entscheidung, dass das Holzkreuz samt Betonfundament entfernt werden muss. Das christliche Symbol stelle vielmehr eine „rechtswidrige Eigentumsbeeinträchtigung dar“, die nicht zu dulden sei, befand das Gericht.
Die umlaufende Leuchtkette des illuminierten Kreuzes habe zudem den Schlaf der Klägerin gestört.
Die so Beklagte reagierte mit Unverständnis, da sie wohl vor der Errichtung des Kreuzes das Einverständnis der Nachbarin eingeholt habe. Das wiederum bestritt die Klägerin.
Wie dem auch sei, das Kreuz-Ärgernis muss beseitigt werden und die Leuchtkraft des Evangeliums anderweitig zur Entfaltung kommen.
Auf eine flächendeckende Erleuchtung, allerdings im übertragenen Sinne, hofft die neue Kirchenparlamentspräsidentin der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich. Sie wünscht sich eine missionale Kirche. Was das ist, wird sie sicher in ihrer Amtszeit noch näher erläutern. In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung sagt sie erst mal, wofür sie sonst noch steht und was ihr wichtig ist. Ihre Wahl kam für sie und eine Vielzahl der Beobachter so überraschend und ungeplant, wie das Wirken des Heiligen Geistes. Mit dem rechnen viele Freikirchen, wie man den Beiträgen von Wolfgang Thielmann und Reinhard Hempelmann entnehmen kann.

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Autor:

Willi Wild

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