EKD-Flüchtlingsbeauftragter
Stäblein fordert Aufnahme von Afghanen

Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun

Rund 2.000 Afghaninnen und Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage sitzen weiter in Pakistan fest. Der EKD-Flüchtlingsbeauftragte Stäblein fordert von der Bundesregierung rasche Hilfe und kritisiert finanzielle Abfindungsangebote.

Hannover (epd). Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christian Stäblein, drängt die Bundesregierung, die rund 2.000 noch in Pakistan verbliebenen Afghanen mit Aufnahmezusage zügig in Sicherheit zu bringen. «Deutschlands Verantwortung endet nicht mit dem Truppenabzug, sondern umfasst aus friedensethischer Sicht auch das gerechte Handeln im Nachhinein», erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz laut EKD-Mitteilung nach einem Treffen mit Vertretern der Hilfsorganisation Kabul Luftbrücke in Berlin.

Viele Betroffene hätten «für unsere Werte und Interessen, nicht zuletzt für Freiheit und die gleiche Würde aller, ihr Leben riskiert und ebenso das ihrer Familien. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihnen daher Schutz zugesichert und eine verbindliche Aufnahmezusage erteilt», erklärte Stäblein. Pakistan fordert seit Anfang 2025 von der Bundesregierung die Aufnahme der Betroffenen und hat inzwischen begonnen, Menschen nach Afghanistan abzuschieben. Dort drohen ihnen Haft, Folter oder die Todesstrafe durch die Taliban, so die EKD.

Kritik an Geld-Angebot der Bundesregierung

Stäblein kritisierte den jüngsten Versuch der Bundesregierung, die Betroffenen mit einer Geldzahlung dazu zu bewegen, auf ihre Aufnahmezusagen zu verzichten: «Wer die Menschenwürde ernst nimmt, kann doch nicht ernsthaft verlangen, dass gefährdete Menschen ihre Sicherheit, ja ihr Leben gegen Geld eintauschen. Solche Angebote sind untragbar für die Betroffenen - und sie beschädigen unsere eigene Würde.» Die evangelische Kirche lasse die Schutzsuchenden und ihre Familien nicht im Stich, so Stäblein weiter. «Wir geben 100.000 Euro aus Kollekten an die Kabul Luftbrücke, um die Klageverfahren der Betroffenen zu unterstützen und ihre humanitäre Versorgung zu sichern.»

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Online-Redaktion

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