Friedrich Kramer
Landeskirche auf Weg der Transformation

Foto:  epd-bild/Jens Schulze

Halle (epd/kna) - Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, sieht seine Kirche 2023 weiter auf einem Weg der Transformation. Abbau - und Rückbauprozesse von Kirchenstrukturen seien abzusehen und nicht neu, sagte er am Dienstagabend beim traditionellen Kamingespräch der Landeskirche in Halle (Saale). Die EKM müsse lernen, mit weniger mehr zu gestalten.

„Wir haben den Weg der Erprobung eingeschlagen und schauen, was entwickelt sich, welche Kooperationspartner gibt es und was kann entstehen“, sagte Kramer. Er habe im vergangenen Jahr beim Neustart nach Corona die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland als vitale Organisation wahrgenommen, die während der Pandemie viel gelernt habe. Nun gelte es, das Erlernte auch bei der Transformation der Kirche anzuwenden und zu nutzen.

Ferner verwies Kramer auf die Rolle junger Menschen bei der Transformation der Kirche. Vor allem die Jugendsynode im vergangenen Jahr habe deutlich gemacht, dass junge Menschen nicht nur mehr Mitspracherecht einfordern, sondern auch ernst genommen werden müssten.

Auch sprach Kramer über sein Amt als Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Die teils harsche Kritik an ihm habe ihn durchaus angefasst, meinte der Bischof. "Es hat mich an vielen Stellen angefochten. Ich bereue es nicht, die Aufgabe übernommen zu haben. Aber es hat mich auch an Grenzen gebracht", sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland am Dienstagabend vor Journalisten in Halle/Saale. Kramer hatte sich unter anderem mehrfach gegen jegliche Waffenlieferungen aus Deutschland in die Ukraine ausgesprochen.

Er wolle die friedensethischen Debatten, die im Zuge des Ukraine-Kriegs eine neue Aktualität und Dimension bekommen haben, weiter fördern, so Kramer. "Letztlich bin ich auch dankbar, dass ich an der Stelle als Friedensbeauftragter bin, um in der gegenwärtigen Situation eine pazifistische Position zu vertreten", betonte der Bischof. Auch bei der EKD-Synode im vergangenen November hatte der Landesbischof deutliche Kritik von mehreren Kirchenparlamentariern für seine dezidiert pazifistische Position eingesteckt.

Autor:

Online-Redaktion

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