Krieg in der Ukraine
Historische Solidarität

Dagmar Pruin, die Praesidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe | Foto: epd-bild/Thomas Lohnes
  • Dagmar Pruin, die Praesidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe
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Ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat die evangelische Diakonie-Katastrophenhilfe bislang 68 Mil-lionen Euro Spenden für das von Russland angegriffene Land gesammelt.

Von Benjamin Lassiwe

In der Ukraine wurden 30 Nothilfeprojekte gestartet. Zusammen mit 21 Partnerorganisationen habe man 600 000 Menschen helfen können, sagte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin. So wurden insgesamt 70 LKWs mit Nahrung und Hygieneartikeln in die Ukraine gefahren. „Die Solidarität und Hilfe in Deutschland ist historisch“, sagte Pruin.

Ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist aus Sicht von Pruin jedoch nicht in Sicht. „Die Angriffe auf zivile Strukturen und Gebäude müssen stoppen“, sagte Pruin. „Sie verstoßen eklatant gegen das humanitäre Völkerrecht.“ Die Chefin des Hilfswerks hob ferner die Bedeutung von Geldspenden gegenüber Sachspenden hervor: „Geld und Gutscheine sind geeignete Mittel, damit die Menschen selbst darüber entscheiden können, was sie benötigen.“ Diakonie-Präsident Ulrich Lilie machte darauf aufmerksam, dass es in den 14 Landesverbänden der Diakonie in Deutschland insgesamt 240 Hilfsprojekte für Menschen gibt, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. So betreibe die Diakonie im sächsischen Plauen das Begegnungs- und Informationszentrums BIZU. „Hier finden ukrainische Geflüchtete nicht nur Antworten auf ganz praktische Fragen zu ihrem Alltag, sondern können auch eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen“, sagte Lilie. In Gotha unterstütze die diakonische Freiwilligenagentur Ehrenamtliche, die sich in der Ukraine-hilfe engagieren möchten.

Lilie betonte, dass man als Diakonie auch wahrnehme, dass es mittlerweile eine „Konkurrenz um bezahlbare Wohnungen“ in Deutschland gebe. „Hier ist kluge und kreative Politik gefragt“, sagte Lilie. „Eine Politik, die Menschengruppen nicht gegeneinander ausspielt, sondern zusammenbringt, um die gemeinsamen Probleme zu lösen.“ Nötig seien zusätzliche Kapazitäten bei Behörden, bei Wohnraum, bei Kitas und Schulen sowie in der medizini-schen Versorgung.

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