Kommentar
Gebet und Gottvertrauen

Von Dorothea Knetsch
»Euer Mut, euer Gottvertrauen, ach tät das gut!« singt Konstantin Wecker gerichtet an Sophie und Hans Scholl. Viel Gottvertrauen gehörte auch zu den Protesten 1989 dazu, auch damit diese friedlich verlaufen konnten. Vielleicht ist es das Gottvertrauen derer, die den friedlichen Prostest in Mattstedt organisiert haben, das mich am meisten beeindruckt hat. Die Mutter aus Mattstedt, die offen auch von ihren Ängsten erzählte. Aber trotzdem musste ja etwas geschehn!
Ein Rechtsrockkonzert war geplant und vorbereitet worden in diesem Örtchen im Weimarer Land. Leider gibt es auch die, die lieber schweigen, oder wegschauen. Oder noch schlimmer die, die verharmlosen, was auf solchen Konzerten für Texte gesungen werden.
Gewaltbereit und Gewalt verherrlichend ist das. Wer das verharmlost, klein redet, der macht sich mitschuldig, wenn solche Reden wieder salonfähig werden!
Das Konzert in Mattstedt wurde abgesagt. Dafür danke ich Gott! Leider ist es nicht aus den Gründen abgesagt, die es bräuchte, damit solche Veranstaltungen an keinem Ort mehr erlaubt werden können; zum Beispiel in Themar. Aber es gibt sie auch dort, die Mutigen, die alles daran setzen, dass nationalsozialistisches Gedankengut keine Chance auf Verbreitung mehr hat. Auch ihnen gelten mein Respekt und meine Gebete.
Ich bete darum, dass Mattstedt der erste Schritt auf dem richtigen Weg war, für Thüringen.  »Denn die Menschlichkeit, man kann’s verstehn, ist hierzuland eher ungern gesehn und beschloss deshalb auszuwandern.« So singt Konstantin Wecker weiter. Gott sei Dank hat er da nicht recht, auch dank der Aufrechten in Mattstedt und ihrer Unterstützer an vielen Orten.
Die Autorin ist Klinikseelsorgerin in Weimar.

Autor:

Online-Redaktion

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