Mein Pilger-Blog (1)
Alle Wege führen nach Rom

- Nicht nur Ampelmännchen überwinden Grenzen, auch Pilger aus Ost und West
- Foto: Willi Wild
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„Grenzen überwinden“ - so ist das übergroße Ampelmännchen betitelt, das unweit des Frankfurter Flughafens als Überbleibsel der Feierlichkeiten zu 25 Jahren Deutsche Einheit etwas verloren zwischen Hotelgebäuden steht. Aber es steht für mich auch ein bisschen für unsere morgen beginnende Leserreise. Als Pilger der Hoffnung werden wir, 27 Leserinnen und Leser plus Reisebegleiter Bodo Ramelow und seine italienische Frau im Heiligen Jahr in die Ewige Stadt reisen. So wie einst der Augustinermönch und spätere Reformator Martin Luther. Allerdings nicht auf Schusters Rappen oder mit Pferdegespann.
Wir starten vom Flughafen in Frankfurt aus mit Andacht und Reisesegen. Wie gut, dass es die Flughafen Seelsorge gibt, die sich nicht nur um die gestrandeten Menschen und die angestammte Airport-Gemeinde kümmert, sondern auch Reisegruppen wie die unsrige mit Gebet und Segen Flügel verleiht. Ein herzliches Dankeschön an Pfarrerin Bettina Klünemann.
Wo ich schon mal dabei bin, danke zu sagen: Diana Erler von Dr. Augustin Studienreisen und Ramona Schurig unsere Leserreisen-Beauftragte, haben alles minutiös und gründlich organisiert. Dazu kommt noch eine enorme Portion Leidenschaft, Engagement und Erfahrung dazu. So können wir morgen bestens vorbereitet gen Rom reisen. Bodo Ramelow und seiner Frau Germana Alberti vom Hofe bin ich ebenfalls sehr dankbar. Der Bundestagsvizepräsident und Thüringer Ministerpräsident a.D. hat seine Kontakte spielen lassen, so dass wir einmalige Erlebnisse und Begegnungen erwarten dürfen. Aber mehr will ich jetzt erst mal nicht verraten.
Unser Programm
Nach der Ankunft in Rom verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick bei einer Stadtführung via Bus. Danach beziehen wir unsere Zimmer im Hotel, das ideal im Stadtzentrum gelegen ist. Am Sonntag besuchen wir den Abendmahls Gottesdienst in der evangelischen Christuskirche. Anschließend erkunden wir das klassische Rom. Am Montag durchschreiten wir die Heilige Pforte, von denen es in Rom fünf gibt (eine davon allerdings nur für Häftlinge eines Gefängnisses zu durchschreiten). Darauf folgen dann die Vatikanischen Museen und natürlich eine Besichtigung des Petersdoms. Wir treffen im Dikasterium für die Einheit der Christen auf Pater Dr. Augustinus Sander, der für den Dialog mit den lutherischen Kirche zuständig ist. Anschließend dürfen wir am Abendgebet der Gemeinschaft Sant *Egidio teilnehmen. Der Dienstag steht im Zeichen des antiken Roms und wir werden eine exklusive Führung bei Vatikan News und Radio Vatikan bekommen. Ein weiterer Höhepunkt erwartet uns am Mittwoch mit der Generalaudienz von Papst Leo XIV. Am Donnerstag werden wir einige der 900 Kirchen Roms besichtigen und vom Botschafter der EU am Hl. Stuhl empfangen.
Rom im Heiligen Jahr, das ist in erster Linie ein Pilgerort. Und so machen wir uns auf, die Theologie des Herzens zu entdecken. Wir suchen in all dem Trubel Innerlichkeit und Mystik. Und wir wissen uns verbunden mit den vielen Menschen, die derzeit die Stadt bevölkern. Denn trotz aller Unterschiede haben wir eine gemeinsame Basis, die uns verbindet: Der Glaube an den dreieinigen Gott.
Meine Erfahrungen auf diesem Pilgerweg werde ich hier so gut es geht teilen. Und ich freue mich über Reaktionen, Anregungen, Erregungen und Regungen jeglicher Art. Ach so, es wäre ja noch zu klären, warum alle Wege nach Rom führen? Das Sprichwort hat historische Wurzeln, die wahrscheinlich mit dem römischen Straßensystem und der Bedeutung Roms im Römischen Reich in Verbindung stehen. Ob uns unser Weg in die Ewige Stadt geführt hat, davon berichte ich morgen.




Autor:Willi Wild |
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