Fahrt aufgenommen

Zum Präsidium der Landessynode Anhalts gehören (v. l.) die frühere Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin, der Jurist Christian Preissner als neu gewählter Präses und Pfarrer Andreas Müller aus Gernrode.  | Foto:  Johannes Killyen
  • Zum Präsidium der Landessynode Anhalts gehören (v. l.) die frühere Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin, der Jurist Christian Preissner als neu gewählter Präses und Pfarrer Andreas Müller aus Gernrode.
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Landessynode: Die Delegierten diskutierten über die künftige Gestalt der Landeskirche. Und sie wählten einen neuen Präses.

Von Angela Stoye

Nach dem Lied »In Gottes Namen fang ich an« bildeten sich Schlangen an den Wahlkabinen. Die Landessynodalen wählten am vergangenen Sonnabend ihren neuen Präses. Die Wahl war erforderlich geworden, weil der bisherige Amtsinhaber Andreas Schindler im Juli im Alter von 64 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben war. Die Präses-Nachfolge stand auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments, das am 23. und 24. November in der Anhaltischen Diakonissenanstalt in Dessau-Roßlau zusammen-gekommen war. Als amtierende Präses hatte Doris Berlin am Beginn der Tagung die Verdienste Andreas Schindlers gewürdigt. »Voller Achtung denke ich daran, wie Bruder Schindler uns auf ein geschwisterliches Miteinander eingestimmt hat«, sagte sie mit Blick auf den Veränderungsprozess in der Landeskirche. Er hinterlasse eine große Lücke, so die frühere Coswiger Bürgermeisterin. In seinem Bericht würdigte auch Kirchenpräsident Joachim Liebig den verstorbenen Präses und Direktor der Kanzler von Pfau’schen Stiftung. Er habe die Landeskirche in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. »Von zentraler Bedeutung war für ihn dabei stets, Anhalttypisches zu bewahren und unter sich wechselnden Bedingungen in die Zukunft fortzuschreiben.«
Nach einem nichtöffentlichen Gespräch am Freitagabend über eine mögliche Nachfolgerin oder einen möglichen Nachfolger kam es am Sonnabend zur Wahl. Als einziger Kandidat war der Jurist Christian Preissner angetreten. Von den anwesenden 37 Synodalen gaben ihm 31 ihre Stimme. »Ich freue mich und bin dankbar für das Vertrauen«, sagte der neue Präses. »Ich werde mich stets um ein gutes geschwister-liches Miteinander bemühen.« Der 68-jährige Preissner stammt aus Münster, wo er auch Jura studierte. Nach Jahren als Richter und Staatsanwalt in Verden an der Aller wechselte er 1991 nach Dessau. Dort war er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2015 Staatsanwalt und später Oberstaatsanwalt. In der Kirche engagiert sich Christian Preissner seit seiner Jugend. In Dessau gehört er seit 2005 dem Gemeindekirchenrat der Christusgemeinde im Stadtteil Ziebigk an. Synodaler ist er seit 2012. Mit Blick auf den in der Landeskirche begonnenen Umbau sagte er: »Hier müssen nicht nur die Gremien, sondern alle Gemeindeglieder mitgenommen werden.«
Die Veränderungen innerhalb der Landeskirche Anhalts in den nächsten Jahren bildeten den Schwerpunkt der Tagung. Ihr Hintergrund sind unter anderem der anhaltende Rückgang der Zahl der Gemeindeglieder sowie fehlender Pfarrer-nachwuchs. Der Transformationsprozess sieht vor, dass Arbeitsgebiete wie Kirchenmusik, Gemeindepädagogik, Diakonie und Verwaltung gegenüber der Tätigkeit der Pfarrerinnen und Pfarrer aufgewertet werden und in Verbünden zusammen-gearbeitet werden soll. »Die Gründung von Arbeitsgemeinschaften der Gemeinden und ihnen zugeordneten Mitarbeiterverbünden hat deutlich an Fahrt aufgenommen«, betonte Kirchenpräsident Joachim Liebig.
Er stellte den Synodalen den Zeitplan für den Umbau vor. So soll bis zum Sommer 2019 ein Punktesystem eingeführt werden, das die Bildung von Arbeitsgemeinschaften zwischen Gemeinden erleichtert. Im Jahr darauf soll es in jedem Kirchenkreis Arbeitsgemeinschaften geben und erste Arbeitsgemeinschaften sollen evaluiert werden. Die Bildung dieser soll bis 2021 weitgehend abgeschlossen sein. Danach solle die Landessynode eine Verfassungsreform beschließen. Zwischen den Jahren 2022 und 2025 soll eine umfassende Evaluation – möglicherweise durch das Soziologische Institut der EKD – folgen.
»Ich weiß aus allen Kirchenkreisen, dass die Frage des Verbundsystems auf die eine oder andere Weise diskutiert wird«, so Kirchenpräsident Liebig. Konsens sei, dass sich keiner abgehängt fühlen solle. Ein zentraler Anspruch sei die Zufriedenheit in den Gemeinden und der Mitarbeiter. Liebig hofft: »Am Ende dieses Zeitraums sollte der Rückgang unserer Mitgliedszahlen gestoppt und die Verbundenheit von Menschen mit ihrer Kirchengemeinde im Gebiet der Landeskirche signifikant gesteigert worden sein.«
Stadtteil Ziebigk an. Synodaler ist er seit 2012. Mit Blick auf den in der Landeskirche begonnenen Umbau sagte er: »Hier müssen nicht nur die Gremien, sondern alle Gemeindeglieder mitgenommen werden.«
Die Veränderungen innerhalb der Landeskirche Anhalts in den nächsten Jahren bildeten den Schwerpunkt der Tagung. Ihr Hintergrund sind unter anderem der anhaltende Rückgang der Zahl der Gemeindeglieder sowie fehlender Pfarrernachwuchs. Der Transformationsprozess sieht vor, dass Arbeitsgebiete wie Kirchenmusik, Gemeindepädagogik, Diakonie und Verwaltung gegenüber der Tätigkeit der Pfarrerinnen und Pfarrer aufgewertet werden und in Verbünden zusammengearbeitet werden soll. »Die Gründung von Arbeitsgemeinschaften der Gemeinden und ihnen zugeordneten Mitarbeiterverbünden hat deutlich an Fahrt aufgenommen«, betonte Kirchenpräsident Joachim Liebig.
Er stellte den Synodalen den Zeitplan für den Umbau vor. So soll bis zum Sommer 2019 ein Punktesystem eingeführt werden, das die Bildung von Arbeitsgemeinschaften zwischen Gemeinden erleichtert. Im Jahr darauf soll es in jedem Kirchenkreis Arbeitsgemeinschaften geben und erste Arbeitsgemeinschaften sollen evaluiert werden. Die Bildung dieser soll bis 2021 weitgehend abgeschlossen sein. Danach solle die Landessynode eine Verfassungsreform beschließen. Zwischen den Jahren 2022 und 2025 soll eine umfassende Evaluation – möglicherweise durch das Soziologische Institut der EKD – folgen.
»Ich weiß aus allen Kirchenkreisen, dass die Frage des Verbundsystems auf die eine oder andere Weise diskutiert wird«, so Kirchenpräsident Liebig. Konsens sei, dass sich keiner abgehängt fühlen solle. Ein zentraler Anspruch sei die Zufriedenheit in den Gemeinden und der Mitarbeiter. Liebig hofft: »Am Ende dieses Zeitraums sollte der Rückgang unserer Mitgliedszahlen gestoppt und die Verbundenheit von Menschen mit ihrer Kirchengemeinde im Gebiet der Landeskirche signifikant gesteigert worden sein.«
www.landeskirche-anhalts.de

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