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Die größte Wählergruppe

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Von Willi Wild

Dem Sport oder der Musik und der Kunst widmen sich die Parteien in ihren Wahlprogrammen ebenso wie der ehrenamtlichen Feuerwehr. 366 000 Thüringer sind im Landessportbund organisiert, etwa 100 000 Musikschaffende zählt der Landesmusikrat, 50 000 Aktive der Feuerwehrverband.
Präsident Lars Oschmann schreibt in der „Politischen Agenda“ seines Verbandes: „Mit dem bewährten flächendeckenden System kommt den Freiwilligen Feuerwehren aber auch eine besondere zivilgesellschaftliche Bedeutung zu, da sie eine wichtige Triebfeder des bürgerschaftlichen Engagements sind.“ Nachfolgend listet er die Forderungen der Feuerwehren für die nächste Legislaturperiode auf.
Auch der Landessportbund, der sich in seinem Mitteilungsblatt irrtümlich als größte zivilgesellschaftliche Organisation im Freistaat bezeichnet, formuliert selbstbewusst Wahlprüfsteine. Der Kulturrat Thüringen hat kulturpolitische Forderungen erarbeitet, die in die Koalitionsverhandlungen der zukünftigen Landesregierung einfließen sollen.
Als ehrenamtlich aktives Kirchenmitglied bin ich irritiert. Mit fast 600 000 Mitgliedern sind die evangelische und die katholische Kirche zusammengenommen die mit Abstand größte zivilgesellschaftliche Organisation im Freistaat. In den Wahlprogrammen kommt diese Wählergruppe nicht vor. Womöglich liegt es auch daran, dass die Kirchen keine Wahlprüfsteine veröffentlichen, oder die Parteien scheinbar nicht mit programmatischen Fragen und einem Forderungskatalog konfrontiert werden.

Foto: privat
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Online-Redaktion

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