Zweitgrößte Bronzeglocke Deutschlands gegossen
Credamus kommt aus Österreich

Credamus wird gegossen. Die zweitgrößte deutsche Bronzeglocke. | Foto: Claudia Hartung
6Bilder
  • Credamus wird gegossen. Die zweitgrößte deutsche Bronzeglocke.
  • Foto: Claudia Hartung
  • hochgeladen von Thomas Nawrath

Die letzte und größte der fehlenden Glocken für das neue Geläut des Magdeburger Doms ist am Freitag im österreichischen Innsbruck gegossen worden. Mit über 14 Tonnen Gewicht wird "Credamus" die zweitgrößte Bronzeglocke Deutschlands.

Von Thomas Nawrath (epd)

Innsbruck/Magdeburg. Die zweitgrößte Bronzeglocke Deutschlands ist am Freitag bei der Glockengießerei Grassmayer im österreichischen Innsbruck gegossen worden. Die Glocke mit dem Namen „Credamus“ (lateinisch für „Lasst uns glauben“) wird künftig als größte und letzte noch fehlende Glocke für das neue Geläut im Magdeburger Dom zum Einsatz kommen, wie das Vorstandsmitglied des Domglockenvereins Magdeburg, Rainer Kuhn, sagte. Beim Guss der 1.100 Grad heißen Bronze waren mehr als 60 Gäste aus Magdeburg anwesend, unter ihnen auch der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer.

„Wir waren heute dabei, wie die weltweit größte bronzene Kirchenglocke einer evangelischen Kirche gegossen wurde“, berichtete der Bischof aus Innsbruck: „Es war erst große Aufregung, dann Stille. Wir haben gebetet und gesungen. Jetzt ist das Werk vollbracht.“ „Credamus“ werde den in Deutschland einmaligen Schlagton d0 haben, „ein großartiger Klang“, sagte Kramer: „Ich hoffe, dass diese Glocke viele Menschen zum Glauben ruft. Denn das brauchen wir in unseren Landen.“

Der Innsbrucker Familienbetrieb Grassmayer besteht seit 1599 und zählt zu den ältesten Glockengießereien Europas. Der Guss in dem traditionsreichen Handwerksbetrieb sei soweit gut verlaufen, hieß es. Jetzt müsse noch abgewartet werden, bis das Metall erkaltet ist und die Klangprüfung erfolgreich verläuft. Die vorbereitenden Arbeiten an den Gussformen hatten mehrere Wochen beansprucht.

Nach Auskunft des Domglockenvereins wird die „Credamus“-Glocke etwa drei Meter hoch sein und einen Durchmesser von 2,8 Meter haben. Das Gewicht soll in jedem Fall über 14 Tonnen liegen. Damit würde sie nach dem „Dicken Pitter“ im Kölner Dom die zweitgrößte Kirchenglocke Deutschlands sein. Die Glockenzier wurde, wie zuvor schon bei allen neuen Glocken für den Magdeburger Dom, vom Künstler Gert Weber aus Ohrdruf (Thüringen) geschaffen.

Seit 2018 setzt sich der Förderverein für die Vervollständigung des Magdeburger Domgeläuts ein. Damals gab es im Magdeburger Dom lediglich drei Glocken, die im Nordturm und im Dachreiter der Kathedrale hingen. Das erste Projekt sei 2019 die Reparatur der „Domenica“gewesen, sagte Domglockenverein-Vorstand Kuhn.

2022 erfolgte mit der „Amemus“ der erste Neuguss. Im Jahr darauf wurden fünf weitere Glocken gegossen. Mit der „Credamus“-Glocke wurde nun die letzte noch fehlende Domglocke für Magdeburg gegossen. Allein dieser Guss werde etwa 400.000 Euro kosten, wofür der Verein neben vielen Kleinspenden auch Fördermittel eingeworben habe, sagte Kuhn. Wenn das Geläut vollständig sei, handle es sich mit knapp 42 Tonnen um eines der größten in Europa. Nach Kuhns Angaben hat der Glockenverein gegenwärtig rund 250 Mitglieder.

Credamus wird gegossen. Die zweitgrößte deutsche Bronzeglocke. | Foto: Claudia Hartung
Claudiua Hartung und Rainer Kuhn vom Glockenverein Magdeburg e.V. bei der historioschen Glockengießerei Grassmayer in Innsbruck. | Foto: Glockengießerei Grassmayer Innsbruck / Claudia Hartung
Rund 60 Gäste aus Magdeburg waren nach OInnsbruck gereist. | Foto: Claudia Hartung
1100 Grad misst die Bronzeschmelze für den Guss der Cdredamus-Glocke. | Foto: Claudia Hartung
Der Guss der Glocke für magdeburg beginnt. | Foto: Claudia Hartung
EKM-Bischof Friedrich Kramer und das Vorstandsmitglieed des Domglockenvereins Magdeburg, Rainer Kuhn, beim Glockenguss in Österreich. | Foto: Claudia Hartung
Autor:

Thomas Nawrath

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.